WIEN. Eine Branchenradar-Studie zur Umsatzentwicklung des Fast Food-Markts in Österreich zeigt: Der Post-Corona-Aufschwung der Gastronomie geht an Systemgastronomie und Würstel- bzw. Imbissständen vorbei. Während die Zahlen der Statistik Austria für die Gastronomie 2022 insgesamt ein 46%-Plus gegenüber 2021 ausweisen, beläuft sich das Wachstum für Fast Food total auf kümmerliche 3,5%.
Damit sank der Anteil von Fast Food an den Gastronomieerlösen insgesamt von 9,9 auf 7%; im Gegensatz zur klassischen Gastronomie lag man darüber hinaus zu Jahresende auch klar unter dem Vorkrisenniveau 2019 – die Differenz betrug nahezu 20%.
Real steht ein Minus zu Buche
Das geringe Wachstum am Fast Food-Markt war zur Gänze preisgetrieben, stiegen doch die Verkaufspreise im Jahresdurchschnitt um 8,8% – die Nachfrage entwickelte sich also rückläufig.
Als Bremsklotz habe sich laut Studienautor Andreas Kreutzer zum einen der Umstand erwiesen, dass die Konsumation von Fast Food in Familienhaushalten mit Kindern und finanziell schwächeren Zielgruppen überdurchschnittlich stark verankert ist – und die somit in Anbetracht der Teuerung „ihren Außer-Haus-Konsum vermutlich reduzieren mussten”.
Zum anderen wird der Besuch eines Imbissstands oder eines Fast Food-Restaurants „eher selten für ein geselliges Zusammensitzen mit Freunden oder Verwandten genutzt”; im Zentrum stehe „zweifelsohne die Nahrungsaufnahme, nicht der Meinungsaustausch”. Der sprunghafte Anstieg in der klassischen Gastronomie sei allerdings zum überwiegenden Teil auf den Wunsch der Konsumenten nach einem gesellschaftlichen Leben wie vor der Pandemie zurückzuführen.
Sollten die Preise in der klassischen Gastronomie indes weiterhin zügig steigen, „könnte Fast Food indes rasch wieder an Bedeutung gewinnen”, so Kreutzer abschließend. (red)
