WIEN. Nach drei Wochen „hartem Lockdown” ist seit Montag der Run auf die Geschäfte wieder eröffnet. Das Weihnachtsgeschäft brummt – allerdings mit schmerzlich spürbarer Verspätung, zumal laut Schätzung des Handelsverbands bereits bis zu 2,7 Mrd. € Lockdown-bedingt bereits verloren gingen. Rund ein Drittel davon sollte jetzt im Dezember noch nachgeholt werden.
Erste Weihnachtsprognose
„Der Handelsverband erwartet in seiner ersten Prognose heuer einen Rückgang der Weihnachtsausgaben im Dezember um 20 Prozent auf 1,15 Mrd. Euro brutto. Im Vorjahr konnten wir noch das Rekordergebnis von 1,43 Mrd. Euro umsetzen”, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Pro Kopf dürften die Gesamtausgaben der Österreicher für Weihnachtsgeschenke heuer bei 430 € liegen (Quelle: Mindtake Research).
Während in der Mariahilfer Straße vom ORF bereits Montags von langen Warteschlangen berichtet wurde, stuft der Handelsverband den ersten Kundenandrang als weniger heftig ein, als im Vorfeld von der Politik befürchtet.
Gastronomie fehlt schmerzlich
„Weder Innenstadtlagen und Einkaufsstraßen noch Fachmarktzentren und Shoppingcenter meldeten am Vormittag überdurchschnittliche Frequenzen”, berichtet Will. Unter Bezugnahme auf die Einkaufszentren gilt naturgemäß, dass dort die Gastronomie als wichtiger Frequenzbringer bis mindestens 7. Jänner geschlossen bleibt. „Durch den ‚Lockdown Light' entgehen dem Handel im Dezember weiterhin rund 150 Millionen Euro pro Woche”, so Will.
Handelsseitig wurden die Hausaufgaben erledigt: „Die Händler haben pünktlich Sicherheits- und Hygienekonzepte vorgelegt, um mit einem durchdachten Besuchermanagement die Besucherströme zu entzerren”, ist Will zuversichtlich. (red)