Gesundheit als Kaufkriterium
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RETAIL Redaktion 27.06.2025

Gesundheit als Kaufkriterium

„Voice of the Consumer”-Studie von PwC: Produkte, die gesundheitliche Vorteile bieten, haben Vorrang.

WIEN. Wer heute im Supermarkt zugreift, entscheidet längst nicht mehr nur nach Geschmack und Preis. Gesundheit wird für viele zum zentralen Kaufkriterium – das zeigt eine neue „Voice of the Consumer”-Studie des internationalen Beratungsunternehmens PwC. 21.000 Menschen in 28 Ländern wurden befragt.

Der Wille ist da, doch …

„Die Ergebnisse zeigen: Menschen wollen gesund essen. Doch steigende Preise und die anhaltende Teuerung erschweren es vielen, diesen Anspruch im Alltag umzusetzen. Von der Lebensmittelindustrie erwarten Konsumentinnen und Konsumenten mehr als Werbeversprechen – nämlich leistbare, nachvollziehbare und wirklich hilfreiche Gesundheitslösungen”, so Harald Dutzler, Leiter des Bereichs Konsumgüter und Handel bei Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC.

Schon jede dritte Person (33%) wechselt laut Studie die Lebensmittelmarke aus gesundheitlichen Gründen – noch vor Preis oder Geschmack. Besonders gefragt sind kalorienarme, klar gekennzeichnete Produkte mit gesundheitlichem Mehrwert. Zwei Drittel der Befragten (je 62%) sorgen sich über stark verarbeitete Lebensmittel und Pestizide. 51% sehen die Hersteller in der Verantwortung, gesunde Ernährung zu fördern, gefolgt von Behörden (47%) und dem Handel (37%).

Gesund mittels App

Auch digitale Helfer beeinflussen das Essverhalten: 70% nutzen Apps oder Geräte wie Smartwatches oder Fitnessbänder. Neun Prozent haben dadurch ihren Lebensstil deutlich verändert. Fast jede zweite Person kann sich vorstellen, Künstliche Intelligenz für Einkaufsplanung oder gesündere Ernährungstipps zu nutzen. „Wer über Lebensmittel spricht, spricht auch über Daten, Empfehlungen, Personalisierung – und über Vertrauen. Die Bereitschaft, neue Technologien zu integrieren, ist da. Jetzt braucht es Angebote, die einfach, relevant und gesundheitsorientiert sind”, so Nicole Prieller von PwC Österreich.

Gute Vorsätze scheitern oft am Preis: 51% wechseln die Marke nur, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Viele Haushalte stehen unter wirtschaftlichem Druck – mehr als jeder Zweite kommt finanziell gerade noch über die Runden. Resteverwertung (49%) und gezieltes Einkaufen (48%) sind verbreitet. Zwei Drittel kaufen nur, was sie wirklich brauchen. Zwar wächst das Klimabewusstsein, doch nur 44% würden für klimafreundlichere Produkte mehr bezahlen.

Industrie hat Verantwortung

„Gesund essen darf kein Luxus sein. Konsumentinnen und Konsumenten suchen Lösungen, die ihren Alltag wirklich verbessern – und sie erwarten, dass Marken Verantwortung übernehmen”, so Dutzler abschließend. (red)

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