••• Von Christian Novacek
WIEN. „Ich sehe hier am Graben in Wien nur Markeninvestitionen und keinen Return”, sagt Jakob von Wolff, Geschäftsführer der Gmundner Keramik, mit Blick auf die umgebenden Innenstadtgeschäfte. Die haben nun in der Bräunerstraße 3, im „Albin-Denk-Haus”, Gesellschaft bekommen: den neuen Brandstore der Gmundner Keramik. Allerdings mit feinem Unterschied: Der nach Gmunden und Salzburg (Getreidegasse) dritte Store des Unternehmens muss sich rechnen, denn, so Wolff, „nur Bares macht wirklich sinnlich”.
Bereits jetzt stammen 30% des Gmundner Keramik-Umsatzes aus den Brandstores; der Rest wird vorwiegend über den klassischen Handel verkauft, wobei punktuell auch Verbrauchermärkte eine Rolle spielen. „Wir sind zwar in keinem dauerhaft vertreten”, erläutert Wolff, „aber in einigen Bereichen sind diese Ketten doch sehr verführerisch.” Konkret spielt Wolff damit auf Aktionen und werbliche Aktivitäten an, die für eine Wahrnehmung stehen, „die wir sonst beim Konsumenten nicht so erreichen”.
Kein Masterplan
Stichwort Wahrnehmung: Gemäß der Einsicht, dass der Mensch gern was hat, das er angreifen und fühlen kann, ist der Store eine maßgebliche Vertriebsschiene der Gmundner. Umso erstaunlicher Wolffs Bekenntnis, dass es keinerlei Masterplan in Sachen eigener Shops gibt: „Wir werden nicht aus Jux und Tollerei Masterpläne ausrollen”, meint der Geschäftsführer, der seit Jahresmitte auch als Mitgesellschafter fungiert. Viel wichtiger sei demnach, auf Chancen, die sich bieten, zu reagieren – so wie es eben in Wien passiert ist.
Onlinehandel wird wichtiger
Dass das Onlinegeschäft künftig mehr Chance als Gelegenheit sein wird, legt eine Prognose für die GPK und Hausrat-Branche (Glas/Porzellan/Keramik) nahe. Demnach sollten derzeit durchschnittlich 8,1 Prozent Online-Umsatz bis 2019 auf 16 Prozent steigen, was für einen Branche, in der einstellige Umsatzzuwäche eingefahren werden, eine positive Aussicht darstellt.
