SEIERSBERG. Das Tauziehen um das Überleben der Shoppingcity Seiersberg (SCS) geht weiter. Noch im Juli 2016 hatte der VfGH die Betriebsgenehmigung des größten Shoppingcenters in der Steiermark, in dem über 2.000 Angestellte arbeiten, als gesetzwidrig aufgehoben. Das Höchstgericht bemängelte, dass die „Einordnung der Zentrumsflächen als öffentliche Interessentenwege nicht den gesetzlichen Erfordernissen” entsprechen würde. Vereinfacht gesagt – es gebe zu viel Verkehr von auswärtigen Kunden.
Eine Gesetzesnovelle wurde quasi durchgeboxt, der Landtag legalisierte die oben erwähnten Verbindungswege wieder.
Zweiter Akt: Studie
Im Kampf um das Überleben der SCS Seiersberg ließ Betreiber Christian Guzy nun eine Studie durchführen. Darin untersuchte der Grazer Ökonom Michael Steiner u.a. die wirtschaftlichen Folgen, falls der Konsumtempel schließen würde: Die Umsätze des EKZs könnten nur zur Hälfte von der Grazer Wirtschaft aufgefangen werden. Fünf Prozent gingen im Internet verloren. Mit einem Umsatzverlust von 168,3 Mio. € pro Jahr im Grazer Großraum sei ebenfalls zu rechnen, sowie mit einem Wertschöpfungsverlust für die regionale Wirtschaft von etwa 50 Mio. €.
Dritter Akt, Fortsetzung folgt
Der WK-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg warf dem Betreiber Guzy jedoch vor, die Studie vorenthalten und nur auf mediale Anfrage einer Zeitung zugespielt zu haben. Guzy, selber Mitglied der WK Steiermark, bedauerte, nicht „fair behandelt” worden zu sein. „Tatsächlich wurden wir ständig getäuscht. Das zeigen auch die letzten getätigten Aussagen und Handlungen”, so Guzy.
In der Tat habe es darüber aber ein „Exklusivgespräch” mit mehreren Kammer-Mitarbeitern gegeben, wie ein Protokoll der Rechtskanzlei von SCS belegt. Das Gutachten sei auch an einen Journalisten der Kleinen Zeitung weitergegeben worden. Fortsetzung folgt. (ow)