Handel unter Strom: Die EuroShop gibt Impulse
© Constanze Tillmann
RETAIL Redaktion 10.10.2025

Handel unter Strom: Die EuroShop gibt Impulse

Von der KI bis hin zur Kühlgerätetechnik: Die EuroShop 2026 positioniert sich einmal mehr als Trendbarometer.

Vom 22. bis 26. Februar 2026 wird Düsseldorf wieder zum globalen Treffpunkt der Handelswelt. Unter dem Motto „The Global Retail Festival“ feiert die EuroShop ihr 60-jähriges Bestehen. Und sie präsentiert sich so stark wie nie zuvor: Über 1.900 Aussteller aus mehr als 60 Ländern und rund 85.000 Fachbesucher aus 140 Nationen machen die Messe zum wichtigsten Zukunftsforum für Handel, Marken und Dienstleistungen weltweit.  Auf 100.000 m² Ausstellungsfläche zeigt sich die Dynamik einer Branche, die zwischen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Emotionalisierung ihren neuen Kurs findet.

Händler und Innovationen
„Diese Messe zaubert einem ein breites Lächeln ins Gesicht“, sagt Elke Moebius, Director EuroShop bei der Messe Düsseldorf. „Eine solche Händlerdichte – 85.000 Besucher, davon die Hälfte Händler – findet man sonst nirgends. Durch den dreijährigen Rhythmus ist aber auch die Innovationsdichte besonders hoch. Hier trifft man alle, vom Baumarktbetreiber bis hin zum Optiker.“ Die EuroShop sei somit nicht nur eine Plattform für Produkte und Lösungen, sondern ein globales Ideenlabor für den Handel der Zukunft. Auch Österreich ist wieder stark vertreten: 28 Unternehmen präsentieren in Düsseldorf ihre Innovationen – von nachhaltigem Ladenbau über Lichtkonzepte bis hin zu digitalen Bezahllösungen. Ein Platzhirsch ist dabei stets die umdasch Store Makers Management GmbH aus dem niederösterreichischen Amstetten.

Große Internationalität
Einmal mehr zeigt sich anhand der Messe, wie international vernetzt die Branche agiert – und auch welchen Beitrag der österreichische Handel im europäischen Umfeld leistet. Die Jubiläumsausgabe ist in sieben Dimensionen gegliedert: Shopfitting & Store Design, Lighting, Food Service Equipment, Refrigeration & Energy Management, Expo & Event Marketing, Retail Marketing und EuroCIS (Retail Technology). Die Bandbreite reicht von multisensorischem Storedesign, innovativer Energieeffizienz und Kältetechnik über nachhaltige Materialien bis hin zu KI-gesteuerten Verkaufsplattformen.
Das Angebot umschließt Großhandel und Fashion, Lebensmittel, DIY, Möbel, Sport und Telekommunikation bis hin zu Entertainment und Tourismus. Auf sieben Bühnen werden praxisnahe Cases, Forschungsergebnisse und internationale Trends präsentiert – begleitet von Guided Innovation Tours, Store-Touren durch Düsseldorf und einem eigenen Nachwuchs­programm.

Highspeed-Wandel
Inhaltlich im Fokus steht der aktuelle Wandel des Handels zu einer hybriden Erlebniswelt. „Der Handel hat sich noch nie in dieser Geschwindigkeit gewandelt“, sagt Ulrich Spaan, Mitglied der Geschäftsleitung des EHI Retail Institute. „In den Top-Trends steht künstliche Intelligenz ganz oben, gefolgt von Seamless-Checkout-Lösungen.“ Bemerkenswert ist diesmal auch, dass in einer Befragung des EHI 100% der Unternehmen bestätigen, dass AI an Bedeutung gewinnt – das gab es nie zuvor. Entscheidend wird in diesem Kontext künftig überdies sein, generative Systeme datensicher einzusetzen und Vertrauen bei den Kunden aufzubauen.

Flexibel und erlebnisorientiert
Parallel dazu verändert sich die Handelslandschaft sichtbar: Statt großer Flächen dominieren künftig flexible, erlebnisorientierte Konzepte. Retail wird persönlicher, interaktiver und nachhaltiger gedacht. Beispiele wie Rewe Pick & Go mit kamerabasiertem Self-Checkout, Ikea City Stores mit urbanem Fokus oder der Diesel Store in Tokio (der Kunst, Mode und Gastronomie vereint), zeigen die neue Vielfalt. Auch Duft-Start-ups wie Olfactory NYC oder lokale Nahversorger nach dem Modell von Tante Enso in Deutschland illustrieren den Trend zu mehr Individualität und Emotionalität.

Schaufenster für Trends
Die EuroShop fungiert dabei als Schaufenster einer Transformation. Sie bringt Marken, Händler, Architekten, Designer, Technologieanbieter und Trendforscher zusammen – in einer Atmosphäre, die Innovation greifbar macht.
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Digitalisierung sind mithin nicht mehr bloß Themenfelder, sondern zentrale Treiber, die Geschäftsmodelle neu definieren. Vom energieoptimierten Kühlregal über KI-gestützte Sortimentsplanung bis hin zu immersiven Lichtinszenierungen zeigt sich, wie tiefgreifend Technologie und Gestaltung verschmelzen.
„Ob KI, Nachhaltigkeit oder Emotionalisierung – die EuroShop 2026 zeigt eindrucksvoll, wie sich Technologie, Design und Kundenerlebnis zu einem neuen Verständnis von Retail verbinden“, fasst Spaan zusammen. Er kommt zum Schluss: „Wer wissen will, wohin die Reise im Handel geht, kommt an dieser Messe nicht vorbei.

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