Handelsverband unterstützt Forderung nach MwSt-Senkung
© medianet/Katharina Schiffl
Rainer Will.
RETAIL Redaktion 20.10.2020

Handelsverband unterstützt Forderung nach MwSt-Senkung

Umstellung auf verpflichtende Herkunftskennzeichnung erleichtern; sinnvoller Schritt für faire Preise und gefördertes "Comeback" nach Corona.

WIEN. Der Handelsverband unterstützt den Vorschlag des Spar- Vorstandsvorsitzenden Gerhard Drexel nach einer nachhaltigen MwSt-Senkung für die Gastronomie, um damit auch in diesem Bereich die Herkunftskennzeichnung zu finanzieren. Eine Herkunftskennzeichnung erleichtert den Konsumenten die bewusste Entscheidung zu Gunsten regionaler Produkte, wodurch noch mehr hochwertige österreichische Lebensmittel zur Verarbeitung gelangen würden.

Der heimische Handel steht schon seit Jahren für Transparenz. Dieselbe Transparenz wie im Supermarkt haben sich die Verbraucher auch im Wirtshaus, in Betriebskantinen, im Krankenhaus und unsere Kleinsten im Kindergarten verdient. Davon würde auch die österreichische Landwirtschaft profitieren.

"Der Lebensmittelhandel ist daher offen für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel, sofern diese Pflicht auch für die Gemeinschaftsverpflegung und für die Gastronomie gilt", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

"Die Gastronomie darf aber gerade in Corona-Zeiten nicht überfordert werden, daher sollte ein freiwilliges Zeitfenster zur Umstellung gepaart mit Investitionsförderungen und der Fortschreibung der MwSt-Reduktion erfolgen. Damit würde ein gezieltes Erfolgs-Comeback in der Gastronomie Unterstützung von staatlicher Seite finden", nimmt Will zu den Forderungen Stellung.

Der Handelsverband unterstützt daher die dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer für Gastronomiebetriebe auf fünf Prozent, um im Gegenzug nach der Coronakrise ein durchgängiges System der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung gegenüber Konsumenten zu implementieren. Durch die dauerhafte MwSt-Senkung könnten die Mehrkosten bei der Umstellung sowie der bürokratische Aufwand finanziell abgedeckt werden. Für die erforderlichen initialen Investitionskosten wäre eine staatliche Förderung empfehlenswert.

Entscheidend ist, dass die Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in enger Abstimmung mit sämtlichen Stakeholdern ausgearbeitet wird und den Betrieben ausreichend Vorlaufzeit für die Umstellung gegeben wird. "Gerade jetzt in Zeiten der Coronapandemie braucht es ein umsichtiges Vorgehen, um wirtschaftliche Härten bestmöglich abzufedern. Nur so können wir das wirtschaftliche Comeback nach der Krise schaffen. Langfristig werden insbesondere jene Gastronomiebetriebe, die auf österreichische Qualitätsprodukte setzen, von dieser überfälligen Transparenzinitiative profitieren – und natürlich auch die heimischen Landwirte", ist Handelssprecher Rainer Will überzeugt. (red)

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