Höhere Ausgaben für Lebensmittel
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Michael Blass.
RETAIL Redaktion 25.03.2022

Höhere Ausgaben für Lebensmittel

Die RollAMA 2021 spiegelt aktuelle Trends wider: Bio und Online boomen, auch die Preisaktionen legen zu.

WIEN. Das zweite Jahr der Coronapandemie war von mehreren Lockdowns und Unsicherheiten geprägt. Der Haushaltskonsum 2021 lag dabei immer noch über dem Vorkrisenniveau, ging aber im Vergleich zum Krisenbeginn nach und nach zurück – genau genommen fielen die Haushaltsausgaben für die RollAMA-Warengruppen im Lebensmitteleinzelhandel 2021 um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zu 2019 waren sie aber noch um knapp 13% höher.

Preissteigerungen kommen

Bio erreichte dabei neue Höchstwerte, desgleichen die Aktionsanteile. Die viel zitierten Preissteigerungen waren bis Jahresende im Lebensmittelhandel indes noch nicht zu bemerken – sie dürften erst jetzt so richtig durchschlagen, nachdem Aldi in Deutschland mit seiner Preiserhöhung sozusagen das Startsignal für die gesamte Branche in Deutschland und Österreich gegeben hat.

AMA-Chef Michael Blass konstatiert: „Der Ausblick auf die aktuellen Entwicklungen lässt größere Umbrüche im Agrarsektor und damit auch im Einkaufsverhalten erwarten.”
Anhand der Entwicklung der RollAMA-Warengruppen ist abzulesen, dass wieder weniger gekocht bzw. gebacken wurde. So verzeichnen Milch, Butter und Eier die stärksten Rückgänge. Auch Obst- und Gemüsekonserven waren nicht mehr so stark nachgefragt. Der simple Grund: Hamsterkäufe blieben weitgehend aus.
Zu den Gewinnern der von der RollAMA erfassten Warengruppen zählen Fertiggerichte, Milchmischgetränke und Milchdesserts. Der wahrscheinliche Grund dafür könnte sein, dass sich das Arbeiten auch außerhalb der Coronawellen immer mehr ins Homeoffice verlagert hat.

Aktionen im All-Time-High

Bei den durchschnittlichen Preisen für Frischeeinkäufe gab es im Jahr 2021 wenig Bewegung, in manchen Warengruppen fielen sie sogar deutlich. Das lag einmal mehr am in Österreich traditionell üblichen hohen Aktionsanteil. Dieser erreichte nach einem Rückgang in der Anfangszeit der Pandemie nun erstmals mehr als 28% wertmäßig. Fleisch, Wurst und Fertiggerichte gehören zu den Spitzenreitern bei der Rabattierung, aber auch billigere Milchprodukte landen immer öfter im Einkaufswagen (siehe Grafik).

Neben dem häufigeren Griff zur Aktionsware konnte auch Bio reüssieren – mit einem Plus von elf Prozent auf 800 Mio. €. (red)

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