••• Von Paul Hafner
Mit einem internationalen Regulierungsumsatz von rund 68 Mrd. € konnte die in der Schweiz ansässige und in 15 Ländern operierende Markant Gruppe 2023 um 7,9% im Umsatz zulegen – und damit den Aufwärtskurs der letzten Jahre fortsetzen. „Wir blicken auf stark dynamisch wachsende Jahre zurück, auch 2023 haben wir ein Wachstum über die gesamte Gruppe erzielt”, zeigt sich Dominik Scheid, Geschäftsführer der Markant AG, zufrieden. Besonders gut performt und überproportional gewachsen ist die Landesgesellschaft Österreich: 3,29 Mr. € stehen für ein Wachstum von 14,4%, im laufenden Jahr steht man bei einem Plus von rund 4,5%.
„Wir sehen, dass das Vertrauen in unsere effizienzsteigernden Dienstleistungen für bestehende und neue Handels- und Indus-triepartner ein entscheidender Faktor ist, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein”, analysiert Thomas Zechner, Geschäftsführer der Markant Österreich – und hebt hervor: „Diese Fortschritte sind immer ein Ergebnis der kontinuierlich engen Zusammenarbeit zwischen unseren Partnern und der Markant.”
Mit dem neuerlichen Rekordergebnis sei man in der Tat „sehr, sehr zufrieden”, doch seien die operativen Tätigkeiten vor herausfordernde Rahmenbedingungen gestellt und man sehe „die letzten ein bis zwei Monate eine Abwärtstendenz”, berichtet Zechner; in der Tat scheine gesamtwirtschaftlich aktuell „alles nach unten” zu gehen.
Hohe Konsumzurückhaltung
Hatte das Wifo dem Handel im März noch ein Wertschöpfungswachstum von 1,5% prognostiziert, fielen die Umsatzzahlen für das erste Halbjahr enttäuschend aus: Die Handelsumsätze sind branchenübergreifend wider Erwarten um 0,8% gesunken, allein im LEH steht mit +0,9% ein mageres Plus zu Buche. Insgesamt erwartet das Wifo für 2024 per Mitte Oktober nur mehr einen Zuwachs der realen Wertschöpfung des Handels von 0,4%.
Die Negativberichterstattung in den Medien tue ihren Teil dazu, die Konsumlaune zusätzlich zu drücken, die heimischen Handelsunternehmen seien aber gerade jetzt auf „Optimismus und Zuversicht” angewiesen – denn auch im Tourismus werde aktuell verhältnismäßig weniger konsumiert. Dabei – apropos Zuversicht – steuert Österreich mit bereits über 115 Mio. Nächtigungen heuer auf ein neues Rekordjahr für Tourismusbetriebe zu, das Niveau liege deutlich über dem Vorkrisenjahr 2019 und stelle eine „gute Basis” dar, ist Zechner überzeugt.
Herausforderungen als Chance
In jedem Fall sieht Zechner vor dem Hintergrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, neuer EU-Regulatorien und neuen österreichischen Verordnungen diverse Herausforderungen auf Händler zukommen – und somit auch Chancen für Markant: „Alle Händler und Lieferanten sind immer stärker gefordert, Lösungen zu entwickeln – und wir als Markant sind in diesem Zusammenhang der optimale Outsourcing-Partner für zentrale Backoffice-Leistungen, die in Zukunft immer mehr Ressourcen erfordern werden.”
Speziell in der logistischen Datenkommunikation zwischen Lieferanten und Händlern seien im letzten Jahr „sehr große Fortschritte” erzielt worden. So konnten die per EDI-Orders-Format abgewickelten Bestellungen um rund 40% gesteigert werden; in Summe werden bereits ca. 80% aller Bestellungen der österreichischen Markant-Handelspartner EDI-basierend per Schnittstelle abgewickelt. Zechner: „Darüber hinaus konnte im letzten Jahr diese Dienstleistung als EDI-Full-Service-Provider für Lieferanten bzw. Händler außerhalb der Markant erfolgreich gestartet werden.”
Schwerpunkte 2024/25
Auch in den nächsten Jahren stehen bei Markant Effizienzsteigerungen und Know-how-Aufbau für Händler und Lieferanten im Fokus der Dienstleistungsinitiativen.
Dem Anspruch folgend, für Handel und Industrie als Full-Service-Provider im Bereich des Datenmanagements und der Datenkommunikation zu fungieren und Lösungen am Puls der Zeit zu finden, hat man mit der „Retail.ai” eine eigenständige Unternehmung im Bereich der generativen KI gegründet und bereits nach wenigen Monaten für das erste produktive Arbeitsergebnis „ProductWizard” den ECR Award in der Kategorie „Innovation Excellence” errungen.
Auch die Weiterentwicklung eines Rohstoffmonitoring-Tools für alle wichtigen internationalen Rohstoffe („m.RawMaterialMonitor”) und die Erarbeitung von Umsetzungsmöglichkeiten für die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) stehen am Plan.
Der im letzten Jahr angekündigte Marktplatz der Dienstleistungen kann inzwischen online erreicht werden und bietet Partnern und Interessen die ersten digitalen Service-Leistungen. Zechner sieht großes Potenzial: „Unser Ziel ist es, uns als der führende digitale Marktplatz für Branchenlösungen in Europa zu etablieren.”