WALDZELL. Der Verein Miravita Innviertel begleitet Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung – neben zwei Werkstätten in Hacksperr und Nußbaum (Gemeinde Waldzell), einem vollbetreuten Wohnhaus und einer teilbetreuten Wohnung betreibt man auch einen Selbstversorger inkl. Post. Letzter kann sich seit kurzem zu jener wachsenden Zahl an Nah&Frisch-Geschäften, die als Hybridmodell betrieben werden, zählen: „Ab sofort kann man in Waldzell beim Nah&Frisch Miravita auch außerhalb der gewohnten Öffnungszeiten einkaufen, sogar am Sonntag haben wir ab sofort vier Stunden geöffnet”, verkündet Miravita-Geschäftsführer Markus Friedl.
„Durch das sehr erfolgreiche Crowdfunding-Projekt mit zahlreichen Unterstützern aus der Region – unter anderem mit prominenter Hilfe wie zum Beispiel von Andreas Goldberger – können wir unsere geplanten Projekte Schritt für Schritt umsetzten. Dadurch können wir, wenn das Konzept angenommen wird, die vorhandenen Arbeitsplätze erhalten und den Personalmangel ausgleichen”, erklärt Friedl.
Neue Marktleitung
Mit Karin Moser habe man nun eine neue engagierte Marktleitung gefunden, die nicht nur Verkäuferin sei, sondern „auch zuvor bei Miravita als Betreuerin gearbeitet hat und somit für uns die ideale Besetzung für diese Aufgabe in unserem integrativen Markt ist”.
Durch das Crowdfunding, bei welchem eine Investmentsumme von über 107.000 € eingenommen wurde, konnten einige bauliche und technische Veränderungen finanziert werden; so sei zum Beispiel das Kassasystem umgestellt worden, wo jetzt die Kunden auch außerhalb der gewohnten Öffnungszeiten mit Bankomatkarte bei der SB-Kassa einkaufen können.
Über den Nah&Frisch-Hybridmarkt hinaus wurden bzw. werden mit den Geldern Nahversorgungsautomaten im Nachbarort Schildorn sowie ein Selbstbedienungsshop in Pattigham (Bezirk Ried im Innkreis) errichtet; letzterer soll im Laufe des Herbst eröffnen. Friedl: „Besonders freut uns, dass alle Gemeinden und alle Bürgermeister der drei Gemeinden hinter diesen Projekten stehen und diese auch unterstützen. Wir hoffen damit unsere Inklusions- und Nahversorgungsprojekte zukunftsfit zu machen.” (red)
Win-win für alle Involvierten
Zwischen drei und zehn Kunden von Miravita Innviertel arbeiten täglich im Rahmen der integrativen Beschäftigung im Nah&Frisch-Markt. „Von integrativer Beschäftigung spricht man, wenn Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung außerhalb von Einrichtungen der Behindertenhilfe arbeiten”, erläutert Riedl. Die Bevölkerung profitiert durch das Projekt von verlängerten Öffnungszeiten, einer gesicherten Nahversorgung mit regionalen Lebensmitteln, Artikeln des täglichen Bedarfs im unmittelbaren Umfeld und der Sicherung von regionalen Arbeitsplätzen. (red)