Internationale Zusammenarbeit als strategischer Bestandteil bei Sonnentor
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RETAIL Redaktion 25.11.2025

Internationale Zusammenarbeit als strategischer Bestandteil bei Sonnentor

WIEN. Sonnentor setzt bei seiner internationalen Entwicklung auf enge operative Abstimmung und auf eine Beschaffung, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette klar definierten Standards folgt. Die Zusammenarbeit mit Standorten in Tschechien und Rumänien, der Ausbau direkter Handelsbeziehungen und der Eintritt in neue Märkte bilden zentrale Elemente dieser Strategie. Ziel ist es, Prozesse international zu verzahnen und zugleich regionale Strukturen zu stärken.

Die beiden Schwesterunternehmen haben sich über Jahre hinweg zu eigenständigen Betrieben entwickelt, sind jedoch eng in die Produktionsabläufe eingebunden. Am Standort Čejkovice in Tschechien werden etwa alle Doppelkammerbeutel abgefüllt. Die Rohwaren stammen überwiegend aus Sprögnitz, kleinere Mengen werden direkt von lokalen Betrieben bezogen. Ein im Jahr 2023 eröffneter Erlebnisrundgang ermöglicht Einblicke in die Abläufe der Teeproduktion. In Rumänien wurde das Schwesterunternehmen nach einem erfolgreichen Anbauprojekt gegründet. Unter der Leitung von Thomas Weinraub wurde die Infrastruktur erweitert, zuletzt durch eine nach ökologischen Vorgaben errichtete Halle, die zusätzliche Lager- und Verpackungskapazitäten schafft und mehrere Arbeitsplätze sichert. Die Gewinne verbleiben in beiden Ländern, um ein eigenständiges Wachstum zu ermöglichen.

Parallel dazu gewinnt die Beschaffung von Rohwaren weiter an Bedeutung. Sonnentor setzt bevorzugt auf direkten Handel und arbeitet dazu mit Betrieben in Ländern wie Tschechien, Rumänien, Albanien, Tansania oder Peru zusammen. Rund 66% der Rohwaren stammen bereits aus direkter Zusammenarbeit. Diese Form der Beschaffung wird durch regelmäßige Besuche in den Herkunftsregionen begleitet, bei denen Mitarbeitende aus Einkauf, Qualitätssicherung und CSR Einblicke in Anbaubedingungen und Arbeitsprozesse erhalten. Die Beziehungspflege wirkt sich auf die Dauer der Kooperationen aus; ein Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe arbeitet seit mehr als drei Jahren mit dem Unternehmen zusammen. Nach der Anlieferung werden die Rohwaren in Sprögnitz überprüft, Proben werden an unabhängige Labore geschickt und anschließend weiterverarbeitet und abgepackt.

Für die internationale Verteilung der Produkte kooperiert Sonnentor mit Vertriebspartnern, die die Unternehmenswerte teilen. Vertriebsleiter Michael Kormesser erklärt: „Die erste Lieferung erfolgt nach einem persönlichen Kennenlernen.“ Die Erschließung neuer Märkte erfolgt in kleinen Schritten. Bereits ab einer Menge von 300 Stück können fremdsprachige Produkte hergestellt werden. Möglich ist das durch eigene Druckkapazitäten und manuelle Etikettierung, die insbesondere bei kleineren Chargen eine zentrale Rolle spielt.

Die internationale Präsenz der Marke reicht bis in die frühen 1990er Jahre zurück. Heute werden Produkte in rund 60 Ländern angeboten, die Exportquote liegt bei 61%. Die Absatzmärkte reichen von europäischen Nachbarländern bis zu Staaten wie Schweden, Malaysia oder Japan. Die internationale Ausrichtung basiert dabei auf einer Kombination aus regionaler Verankerung, stabilen Partnerschaften und langfristig angelegter Beschaffung.

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