Keine Ostereier aus Käfighaltung
© APA/Birgit Egarter
Anonyme Eier Bunte Ostereier zählen durch die Arbeitsschritte des Kochens und Färbens zur Gruppe der verarbeiteten Lebensmittel. Angaben zur Herkunft und Haltung werden so zur freiwilligen Information.
RETAIL Redaktion 29.03.2024

Keine Ostereier aus Käfighaltung

Sicherheit für die Konsumenten: Spar, Rewe, Hofer und Lidl setzen heuer ausschließlich auf heimische Eier.

WIEN. Zu Ostern wird die Problematik der EU-weiten Differenzierung zwischen der Kennzeichnungspflicht unverarbeiteter und verarbeiteter Lebensmittel deutlich wie selten: Während jedes mit Schale verkaufte Frischei nach Herkunft und Haltungsform der Legehenne gekennzeichnet werden muss, entfällt diese Pflicht bei Ostereiern – die, gekocht und gefärbt, als verarbeitet zählen.

Angesichts dieser fragwürdigen Rechtslage umso erfreulicher: Sämtliche der 29 Ostereierverpackungen, die der Verein Land schafft Leben im Rahmen eines Supermarktchecks unter die Lupe genommen hat, weisen Informationen zu Herkunft und Haltung auf. Und weil alle angebotenen Eier aus Österreich kommen, besteht auch keine Gefahr, unwissentlich an Käfigeier zu geraten: „In Österreich ist es nämlich verboten, Hühner in Käfigen zu halten”, wie Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben erinnert. Weiterhin aufpasen sollte man folglich „bei anderen verarbeiteten Lebensmitteln wie fertigen Kuchen, Nudeln oder Mayonnaise – denn ohne Angaben zu Haltung und Herkunft kann man davon ausgehen, dass sich Käfigeier aus dem Ausland im Produkt verstecken.”

Der Konsument will’s wissen

Von den 29 ausgewerteten Ostereierverpackungen waren fünf als Bio Eier gekennzeichnet, elf stammten aus Freilandhaltung und dreizehn aus Bodenhaltung. Zusätzlich sei von den vier größten Handelsketten des Landes – Spar, Billla, Hofer und Lidl – auf Anfrage des Vereins bestätigt worden, dass die Ostereier ausschließlich aus Österreich kommen; allein bei einzeln verkauften Eiern bleibe teilweise unklar, wie es um die Herkunft und Haltung der Tiere stehe.

„Bei frischen Eiern sehen wir auf den ersten Blick, woher sie kommen und wie die Hühner gehalten werden. Sobald das Ei gekocht und gefärbt wird, darf es völlig anonym bleiben – dass das 2024 immer noch sein kann, ist eigentlich unglaublich”, kritisiert Fanninger. Dass die Hersteller mittlerweile freiwillig kennzeichnen, zeige, „dass die Menschen wissen wollen, woher ihre Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt werden – überhaupt bei tierischen Produkten”. (red)

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