KI-Commerce auf dem Vormarsch
© Leadersnet/Daniel Mikkelsen
RETAIL Redaktion 20.06.2025

KI-Commerce auf dem Vormarsch

„AI Readiness Report” zeigt: Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist mittlerweile im Alltag angekommen.

WIEN. „Künstliche Intelligenz wird das Leben und Wirtschaften in Österreich so stark verändern wie kaum eine andere Technologie”, verlautbart Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will anlässlich des neuen, gemeinsam mit Google Aus­tria präsentierten „AI Readiness Report”.

Diesem zufolge entwickelt sich die Einstellung der Österreicher gegenüber dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz zunehmend zum Besseren: Gaben im HV Consumer Check vom April 2024 noch rund 37% der Befragten an, ihre grundsätzliche Einstellung gegenüber KI sei „eher positiv” oder „sehr positiv”, sind es im aktuellen Report bereits 42%.
Dabei offenbart sich unter den 1.031 Befragten über 18 Jahren ein Gender Gap: 50% der Männer, aber nur 35% der Frauen nehmen eine positive Haltung ein.

Age Gap bei Nutzung

„Auch mit Blick auf die Zukunft überwiegt bei Männern der Optimismus: 54% erwarten, dass KI ihr Leben in den nächsten fünf Jahren positiv beeinflussen wird – bei den Frauen glaubt das nur gut ein Drittel”, so Martina Oberrauch, Studienleiterin und Senior Research Consultant bei Reppublika Research & Analytics.

Neben dem Gender Gap zeigt sich auch ein Age Gap: Die „Gen Z” zeigt sich besonders offen gegenüber KI, rund zwei Drittel (66%) der zwischen 1997 und 2007 geborenen Österreicher sehen die Entwicklungen positiv, 57% beschreiben ihr Interesse und ihre Begeisterung für Technologie als hoch, 51% verfügen laut eigener Einschätzung über solides KI-Wissen. Entsprechend ist das Nutzungsverhalten: Von der Jugend wird KI fast flächendeckend (95%) eingesetzt.
Anders bei älteren Generationen ab 60 Jahren: Nur ein Drittel von ihnen blickt positiv auf KI. Entsprechend geringer sind auch das Interesse für Technologie (30%) und das KI-Wissen (13%). Ein Drittel der Gesamtbevölkerung bleibt ganz außen vor und nutzt KI gar nicht.
Über alle Altersgruppen hinweg verbinden die Menschen mit KI vor allem mögliche medizinische Fortschritte (56%) positiv, besonders ausgeprägt ist diese Hoffnung bei den älteren Befragten (69%). Weitere Hoffnungen liegen in Effizienzsteigerungen (40%) und besserem Zugang zu Wissen (38%). Die Gen Z wünscht sich vor allem mehr Convenience im Alltag – etwa durch Verbesserungen im täglichen Leben (44%), bei den Arbeitsbedingungen (25%) oder in der Alltagsorganisation (33%).

Wissen schafft Hoffnung

Böswillige Szenarien wie Deep-fakes oder Cyberangriffe werden von einer Mehrheit als reale Bedrohung wahrgenommen. Ein Drittel (33%) befürchtet den Verlust von Arbeitsplätzen bzw. wirtschaftliche Ungleichheit durch KI – bei der Gen Z ist diese Sorge mit 42% besonders stark ausgeprägt.

„KI ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es besteht auch ein klarer Zusammenhang zwischen Wissen und Einstellung: 78 Prozent derjenigen, die ihr KI-Wissen als gut einschätzen, sehen Künstliche Intelligenz auch insgesamt positiv. Aufklärung und praktische Erfahrung sind zentrale Hebel, um das Vertrauen in KI-Technologien zu stärken” resümiert Will.
Auch in den österreichischen Betrieben ist KI angekommen: Zwei Drittel aller befragten Unternehmen nutzen sie bereits, insbesondere für Texterstellung und Übersetzungen. (red)

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