WIEN. „Künstliche Intelligenz wird das Leben und Wirtschaften in Österreich so stark verändern wie kaum eine andere Technologie”, verlautbart Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will anlässlich des neuen, gemeinsam mit Google Austria präsentierten „AI Readiness Report”.
Diesem zufolge entwickelt sich die Einstellung der Österreicher gegenüber dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz zunehmend zum Besseren: Gaben im HV Consumer Check vom April 2024 noch rund 37% der Befragten an, ihre grundsätzliche Einstellung gegenüber KI sei „eher positiv” oder „sehr positiv”, sind es im aktuellen Report bereits 42%.
Dabei offenbart sich unter den 1.031 Befragten über 18 Jahren ein Gender Gap: 50% der Männer, aber nur 35% der Frauen nehmen eine positive Haltung ein.
Age Gap bei Nutzung
„Auch mit Blick auf die Zukunft überwiegt bei Männern der Optimismus: 54% erwarten, dass KI ihr Leben in den nächsten fünf Jahren positiv beeinflussen wird – bei den Frauen glaubt das nur gut ein Drittel”, so Martina Oberrauch, Studienleiterin und Senior Research Consultant bei Reppublika Research & Analytics.
Neben dem Gender Gap zeigt sich auch ein Age Gap: Die „Gen Z” zeigt sich besonders offen gegenüber KI, rund zwei Drittel (66%) der zwischen 1997 und 2007 geborenen Österreicher sehen die Entwicklungen positiv, 57% beschreiben ihr Interesse und ihre Begeisterung für Technologie als hoch, 51% verfügen laut eigener Einschätzung über solides KI-Wissen. Entsprechend ist das Nutzungsverhalten: Von der Jugend wird KI fast flächendeckend (95%) eingesetzt.
Anders bei älteren Generationen ab 60 Jahren: Nur ein Drittel von ihnen blickt positiv auf KI. Entsprechend geringer sind auch das Interesse für Technologie (30%) und das KI-Wissen (13%). Ein Drittel der Gesamtbevölkerung bleibt ganz außen vor und nutzt KI gar nicht.
Über alle Altersgruppen hinweg verbinden die Menschen mit KI vor allem mögliche medizinische Fortschritte (56%) positiv, besonders ausgeprägt ist diese Hoffnung bei den älteren Befragten (69%). Weitere Hoffnungen liegen in Effizienzsteigerungen (40%) und besserem Zugang zu Wissen (38%). Die Gen Z wünscht sich vor allem mehr Convenience im Alltag – etwa durch Verbesserungen im täglichen Leben (44%), bei den Arbeitsbedingungen (25%) oder in der Alltagsorganisation (33%).
Wissen schafft Hoffnung
Böswillige Szenarien wie Deep-fakes oder Cyberangriffe werden von einer Mehrheit als reale Bedrohung wahrgenommen. Ein Drittel (33%) befürchtet den Verlust von Arbeitsplätzen bzw. wirtschaftliche Ungleichheit durch KI – bei der Gen Z ist diese Sorge mit 42% besonders stark ausgeprägt.
„KI ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es besteht auch ein klarer Zusammenhang zwischen Wissen und Einstellung: 78 Prozent derjenigen, die ihr KI-Wissen als gut einschätzen, sehen Künstliche Intelligenz auch insgesamt positiv. Aufklärung und praktische Erfahrung sind zentrale Hebel, um das Vertrauen in KI-Technologien zu stärken” resümiert Will.
Auch in den österreichischen Betrieben ist KI angekommen: Zwei Drittel aller befragten Unternehmen nutzen sie bereits, insbesondere für Texterstellung und Übersetzungen. (red)
