Kiennast trotzt der Coronakrise
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Das Handelshaus Kiennast steht auf vielen Beinen: Neben der Gastronomie wird im Großhandel Nah&Frisch beliefert, hinzu kommt das Kaufhaus in Gars und das Tankstellenshopgeschäft.
RETAIL Redaktion 15.01.2021

Kiennast trotzt der Coronakrise

Das Waldviertler Handelshaus mit Sitz in Gars verliert in der Gastronomie, legt aber mit Nah&Frisch zu.

GARS. Das Jahr 2020 hat dem Handelshaus Kiennast speziell im Bereich Gastronomiebelieferung Einbrüche beschert. Durch den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 und den nochmaligen Lockdown im Herbst/Winter mussten Eurogast Kiennast und Eurogast Pilz & Kiennast an den Standorten Gars und Gmünd eine Umsatzreduktion von 21% im Jahr 2020 auf 36,7 Mio. € hinnehmen. Mittels Krisenmanagement-Team steuert das Unternehmen dennoch stabil durch diese schwierige Zeit.

Schnelle Maßnahmen

Etwa wurde das Modell der Kurzarbeit im Betrieb implementiert, die Beschaffung von Hygieneartikeln wie Desinfektionsmittel und Masken organisiert, Corona-Hygienemaßnahmen frühzeitig im gesamten Unternehmen eingeführt und der Warenabverkauf von schnell verderblichen Waren forciert. Überdies wurden unbeirrt Projekte umgesetzt und fortgeführt. Die beiden Geschäftsführer Alexander und Julius Kiennast weisen darauf hin, dass aufgrund des Kurzarbeitszeit-Modells der Mitarbeiterstand von insgesamt 339 Mitarbeitern gehalten werden konnte.

Im Bereich Lebensmitteleinzelhandel erzielte das Handelshaus einen Umsatz von 43,8 Mio. €, was einem Plus von 1,3% entspricht. Erfreulich war dabei die Entwicklung im Bereich Nah&Frisch. Gerade im Jahr der Corona-Pandemie und der Zeit der Lockdowns konnten sich die Nah&Frisch-Kaufleute als die wesentlichen Pfeiler der regionalen Nahversorgung profilieren. Die Neuausrichtung der Flugblatt- und Aktionsgestaltung in 2020 mit stärkerem Fokus auf Frische und Bio brachte einen zusätzlichen positiven Umsatzeffekt.
Im Krisenjahr gab es letztlich trotz schwieriger Rahmenbedingungen insgesamt sechs Neueröffnungen (in Röschitz, Mühlbach, Haitzendorf) und Nachbesetzungen (Gastern, Geras, Würmla) sowie drei Modernisierungen. Nahversorgung unter der Marke Nah&Frisch ist für Kiennast eine der wesentlichen Säulen des Unternehmens. Auch 2021 setzt Kiennast ebenda starke Aktivitäten – mehrere Projekte, wie beispielsweise in Ebenthal, sind in Planung (Eröffnung: März 2021). Gut etabliert hat sich in diesem Kontext die Zusammenarbeit mit den Gemeinden.

Konsequent & qualitativ

Entsprechend stehen für 2021 die Zeichen in Richtung positiver Entwicklung; Julius Kiennast dazu: „Wir wollen 2021 unseren erfolgreichen Weg konsequent fortsetzen, indem wir unsere Nah&Frisch-Standorte qualitativ weiterentwickeln und modernisieren.”

Im Tankstellen-Bereich führte die Corona-Situation indes ebenfalls zur Umsatzreduktion – v. a. in Frequenzlagen. Positiv entwickelt haben sich dagegen die Stationen mit dem Nahversorgerkonzept „Nah&Frisch punkt” – ergo wird dieses heuer mit 5 Shops weiter ausgebaut. (nov)

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