Die Handelsspannerin ••• Von Eva Kaiserseder
AUF DER LAUER. Ich hab mich in Sicherheit gewähnt. Dachte, Zucker, pah, du biestigste aller Süchte, ich bin dich elegant losgeworden. Und dann, dann kam Ostern. Mit rehäugigem Schokotand und Gummizeugs in Kükenform und – am allerschlimmsten – der Abverkaufsware. Nachdem ich mittlerweile mit Fug und Recht sagen darf, dass ich äußerst ungern Geld ausgebe (meine Mutter, eine Art Nulldefizitfetisch auf zwei Beinen, streichelt mir an dieser Stelle zärtlich übers Köpfchen) sind diverse Abverkaufsaufsteller am PoS mein Paradies. Und zu Ostern bin ich enthemmt. Beladen mit Manner, Haribo und Co. (minus! 50! Prozent!) und mit mindestens so leuchtenden Augen wie meine Kinder bei der Entdeckung ihrer Osternester, ziehe ich von dannen. Und vernichte die Beute innerhalb weniger Tage. Aber: Diesmal war es eine Niederlage. Die liebgewonnene Tradition des Hasenschlachtens ging einher mit dem Gefühl, die Lust am Verzicht verraten zu haben. Auf gut Deutsch: Ich war stolz wie Sau, den Zucker besiegt zu haben. Allerdings, er hat gewonnen. Deswegen befinden wir uns jetzt wieder am Anfang, die Zuckersucht und ich. Ein paar Löffeleier lauern noch in meiner Bürolade. Ich ignoriere sie gekonnt, werde sie liebevoll anschauen – und irgendwann mit gebrochenem Herzen entsorgen.
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