Lidl entwickelt ersten Biodiversitätsstandard für konventionelle Landwirtschaft
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RETAIL Redaktion 08.02.2021

Lidl entwickelt ersten Biodiversitätsstandard für konventionelle Landwirtschaft

In Verbindung mit dem etablierten Global.A.P.-Standard für die kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung (IFA) wird der Standard voraussichtlich ab Ende 2021 als Zusatzmodul für alle Erzeuger verfügbar sein.

WIEN. Lidl hat gemeinsam mit Partnern den ersten auf Biodiversität fokussierten Standard für den konventionellen Anbau von Obst und Gemüse entwickelt. In Verbindung mit dem etablierten Global.A.P.-Standard für die kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung (IFA) wird der Standard voraussichtlich ab Ende 2021 als Zusatzmodul für alle Erzeuger verfügbar sein. Damit treibt Lidl im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie den Schutz der Artenvielfalt aktiv voran.

„Biodiversität und gesunde Ökosysteme bilden die essenzielle Grundlage für ein reichhaltiges Sortiment und insbesondere für die Erzeugung von Obst und Gemüse. Schützen wir sie, schaffen wir nicht nur die Grundlage für ein qualitativ hochwertiges Angebot, sondern sichern zugleich ertragreiche Ernten“, so Karsten Kremer, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Österreich.

Deshalb hat Lidl zusammen mit international anerkannten Experten für nachhaltige Lebensmittelsysteme und Agrarexperten ein Zusatzmodul entwickelt, um Biodiversität in der konventionellen Landwirtschaft zu fördern. Der Fokus liegt dabei auf Europa. Zu den Partnern gehören die Sustainable Food Systems GmbH (SFS) in der Rolle der Projektleitung sowie der Global Nature Fund, Bioland, die Bodensee-Stiftung, Vertreter von landwirtschaftlichen Erzeugern und die Hochschule Nürtingen-Geislingen. Das neue Zusatzmodul von Global.A.P. wird explizit für alle Marktteilnehmer entwickelt, vom Erzeuger bis zum Inverkehrbringer.

„Die Initiative von Lidl, Biodiversität in der Obst- und Gemüseproduktion im Mainstream zu verankern, passt sehr gut zur Global.A.P.-Vision, die sichere und verantwortungsvolle Produktion von Lebensmitteln weltweit zu fördern“, sagt Kristian Moeller, Geschäftsführer von Global.A.P.

Klimaneutrales Sortiment
Lidl Österreich hat in den vergangenen Jahren das Bio-Sortiment um 80% ausgebaut. Bestes Beispiel ist die 100% heimische Bio-Marke „Ein gutes Stück Heimat“. Neben der Neugestaltung des Marken-Logos und des Verpackungsdesigns kompensiert Lidl Österreich seit Ende 2020 auch den CO2-Abdruck aller Produkte inkl. loser Bio-Obst- und Gemüse-Artikel und Bio-Artikel aus dem Backshop aus Österreich. Damit ist „Ein gutes Stück Heimat“ zu 100% klimaneutral. Möglich wird das durch die Zusammenarbeit mit ClimatePartner. Der internationale Experte für Klimaschutz hat dafür die unvermeidbaren CO2-Emissionen erfasst und stellt Lösungen zur Verfügung, mit denen diese über zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden können.

Zusätzlich hat Lidl Österreich seit 2014 gemeinsam mit Lieferanten für Obst und Gemüse eine Zielvereinbarung zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln getroffen. Im „Lidl-Pestizidreduktionsprogramm“ wurden mithilfe von Fachexperten eigene Grenzwerte festgelegt, die weit unterhalb der gesetzlich zulässigen Grenzwerte liegen. Beispielsweise soll der nachgewiesene Gehalt eines Wirkstoffrückstandes höchstens ein Drittel des gesetzlichen Höchstgehaltes betragen.

Über Global.A.P.
Der Global.A.P. Integrated Farm Assurance Standard (IFA) deckt die gute Agrarpraxis für alle Formen der landwirtschaftlichen Produktion ab. Mit dem Biodiversität- Zusatzmodul werden Obst- und Gemüseerzeuger die eigenen landwirtschaftlichen Praktiken zum Erhalt der Artenvielfalt im Rahmen des jährlichen IFA Audits kontrollieren lassen. Mit dem Ergebnis der unabhängigen Kontrolle durch qualifizierte Auditoren können die Erzeuger somit ihr Engagement allen Lebensmitteleinzelhändlern sichtbar machen. Damit dieser weitreichende Standard gemeinsam mit den Landwirten Realität wird, kommen wenn nötig geeignete unterstützende Maßnahmen wie Schulungen zum Einsatz.

Die Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) bringt ihre langjährige Erfahrung aus der Arbeit mit Standards und Unternehmen des Lebensmittelsektors für einen verbesserten Schutz der Biodiversität ein. Das neue Zusatzmodul reiht sich in bestehende Maßnahmen für den Erhalt der Biodiversität ein. Dazu zählt auch das Angebot an heimischen Bio Lebensmitteln unter der Eigenmarke „Ein gutes Stück Heimat“ und internationale Bio Lebensmittel unter „Bio Organic“. (red)

Weitere Infos gibt’s online auf www.aufdemwegnachmorgen.at

 

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