WIEN/MOSKAU. Mitten in die Milchwirtschaftskrise kommen alles andere als gute Signale aus Russland; Moskau will nämlich das Verbot für Lebensmitteleinfuhren, die auch Milchwaren und Schweinefleisch betreffen, bis 2017 verlängern. Das Embargo wird oft als Mitgrund für die Probleme in der Milchbranche genannt. Auch Schweinefleischproduzenten haben mit den Einfuhrbeschränkungen Probleme.
Am Freitag ordnete der russische Regierungschef Dmitri Medwedew in Moskau an, das Einfuhrverbot für westliche Lebensmittel bis Ende 2017 zu verlängern. Immerhin wird die Liste der betroffenen Nahrungsmittel aber nicht erweitert; das sagte der russische Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschow laut einem Bericht von Reuters nach der Anordnung Medwedews. Das Agrarministerium in Moskau hat auch bereits damit begonnen, einen Entwurf auf Basis des Vorschlags von Medwedew zu erstellen, so Tkatschow; er ortet eine "gute Nachricht" für die russischen Produzenten. Die Verlängerung des Einfuhrembargos ermögliche Investitionen, um die Qualität und die Wettbewerbsfähigkeit russischer Lebensmittel zu erhöhen.
Russland erwidert mit der geplanten Verlängerung der Importsperre seinerseits die geplante Verlängerung der EU- und US-Sanktionen gegen Moskau wegen des Ukraine-Konflikts.
Die Gruppe aus sieben großen Industrienationen (G-7) hatte beim Gipfel in Japan prinzipiell angekündigt, die Sanktionen gegen Russland fortzuführen, bis der Friedensplan für die umkämpfte Ostukraine (Minsker Abkommen) umgesetzt ist. (APA/red)
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