Nachhaltigkeit im Einzelhandel: Shopcoach Brigitte Ordo verrät, was der Handel tun kann
© Barbara Lachner
Brigitte Ordo.
RETAIL Redaktion 24.02.2022

Nachhaltigkeit im Einzelhandel: Shopcoach Brigitte Ordo verrät, was der Handel tun kann

Nachhaltigkeit – von der Ware bis zur Müllvermeidung, über Tragtaschen und Lieferketten. Zentrale Themen für jeden Händler.

WIEN. Für Brigitte Ordo, Österreichs einzigem Shopcoach, ist der Einzelhandel klar im Vorteil, wenn es darum geht, auf nachhaltige Prozesse umzustellen. Nachhaltigkeit ist auch für den Einzelhandel längst kein Fremdwort mehr. Denn während sich große Unternehmen zuweilen nachhaltiger präsentieren als sie sind, ist es für die kleinen Einzelhändler ein Leichtes, Prozesse dahingehend zu optimieren. „Nachhaltigkeit sollte auf jeder einzelnen Ebene passieren. Das beginnt dabei, welches Papier und welche Tragtaschen man verwendet, wo Ware bezogen wird, mit welchen Lieferanten man arbeitet, ob die Rohstoffe biologisch abbaubar sind und unter fairen Arbeitsbedingungen gearbeitet wird uvm.“, fasst Ordo zusammen, die dem Einzelhandel dabei zur Seite steht, mehr Umsatz zu generieren. „Auf nachhaltige Prozesse umzustellen, ist für mich ein großer Schwerpunkt in meiner täglichen Arbeit mit meinen Kunden. Der große Vorteil dabei ist, dass der kleine Einzelhändler schnellere Entscheidungen treffen kann als größere Ketten.“

Vorteil für Einzelhändler
Shopcoach Brigitte Ordo sieht bei einer Umstellung auf nachhaltige Prozesse den kleinen Einzelhändler klar im Vorteil. „Große Unternehmen brauchen viel länger, das Thema Nachhaltigkeit auf allen Ebenen umzusetzen und hier eine klare Linie hineinzubringen. Einzelhändler hingegen können rasch reagieren, schnelle Entscheidungen treffen und wirken bei all dem viel authentischer“, ist sich Ordo aus ihrer langjährigen Erfahrung sicher. Dazu kommt, dass Qualität über die Jahre ohnehin viel mehr in den Vordergrund gerückt ist als Quantität. „Fast Fashion tritt zugunsten von Fair Fashion in den Hintergrund – ein weiterer Mehrwert des kleinen Händlers gegenüber der großen Fast Fashion-Ketten.“

Ein Händler sollte sich die Zeit nehmen, sich zu informieren, ob seine Lieferanten nachhaltig arbeiten und die Produkte zertifiziert sind. Produziert er selbst, geht es darum, sich Gedanken zu machen, ob umweltfreundliche Rohstoffe verwendet werden, alles biologisch abbaubar ist, faire Arbeitsbedingungen in der Produktionsstätte herrschen und wie sich die Transportwege darstellen. Auch das Thema Müll ist für Ordo ein zentrales: „Heutzutage sollte im Fokus stehen, langlebige Produkte zu produzieren und Müll durch nachhaltige Verbrauchsmaterialien zu vermeiden bzw. wenn Müll anfällt, diesen korrekt zu trennen. Händler, die mit Textilien arbeiten, können Stoffreste zum Beispiel weiterverarbeiten oder etwas Neues daraus kreieren“, schlägt Ordo vor.

Beratung zum Erfolg
Brigitte Ordo ist Österreichs einziger Shopcoach und seit mehr als drei Jahren als solcher selbstständig in Wien tätig. Ihr Fokus liegt dabei auf der Beratung des Einzelhandels und der Begleitung kleiner Geschäfte zum Erfolg. Genau in jener Phase kommt sie als Coach ins Spiel, wo die begeisterte Handelsexpertin sich mit Themen wie der Schaufensteranalyse und Innenraumgestaltung, Visual Merchandising, dem persönlichen Auftritt, der Online-Präsenz, dem Personal, der Eventorganisation, der Kennzahlenanalyse, umsatzsteigernden Marketingmaßnahmen, Prozessoptimierung uvm. befasst. Das Thema Nachhaltigkeit schwingt dabei auf allen Ebenen mit. (red)

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