Nahversorgung neu gedacht und auch gemacht
© KastlGreissler | KastlGreissler-Geschäftsführer Gerald Gross.
RETAIL Redaktion 12.10.2021

Nahversorgung neu gedacht und auch gemacht

KastlGreissler zieht nach erstem Jahr erfolgreiche Bilanz – „wir sind mehr als nur ein Kastl“.

JAIDHOF / NÖ. Im Jahr 2020 hat das Start-up KastlGreissler seinen ersten Standort eröffnet. Heute sind es bereits 19 moderne Selbstbedienungsshops – voll mit regionalen Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs: 17 in fünf unterschiedlichen Bundesländern Österreichs und zwei in Deutschland. Während personalintensive Lebensmittelgeschäfte zu wenig Potenzial in ländlichen Regionen, insbesondere in kleinen Gemeinden unter 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, sehen, bringt der KastlGreissler die Nahversorgung zurück ins Dorf. Die Revolution der Nahversorgung ist eingeleitet, aber noch nicht am Ende angelangt.

Erst vergangenen Samstag, 9. Oktober 2021, fiel im Waldviertler Echsenbach der Startschuss für den jüngsten KastlGreissler-Standort, diesen Freitag steht die Eröffnung des zweiten KistenKrämer (wie der KastlGreissler in Deutschland heißt) in Brennberg im Landkreis Regensburg bevor. Da wie dort geht es darum, endlich wieder einen Nahversorger direkt im Ort zu haben. Denn die in den letzten Jahren erfolgte weitere Ausdünnung der Nahversorgung am Land förderte Probleme zutage, die der KastlGreissler bzw.
KistenKrämer zu lösen imstande ist.

Über alle Standorte in Österreich hinweg wurden in den ersten zwölf Monaten mehr als 105.000 Einkäufe getätigt und über 346.000 regionale Produkte gekauft. Da die regionale Ware aus einem Umkreis von 40 km des jeweiligen Standorts stammt, hat der KastlGreissler Regionalität neu definiert. „Eine unserer obersten Prämissen ist es, den Anteil wirklich regionaler Lebensmittel im täglichen Einkaufskorb zu erhöhen“, sagt Gerald Gross, Geschäftsführer KastlGreissler Österreich. „Mit unserem Konzept der ‚Nahversorgung aus der Nachbarschaft’ bieten wir frische und gesunde Lebensmittel, stärken ortsansässige Produzentinnen und Produzenten und schonen dank kurzer Distanzen auch die Umwelt.“ Dass die KastlGreisslerinnen und KastlGreissler zu einem Mindestanteil von 50% regionaler Ware verpflichtet sind, ist ebenso Teil des Konzepts.

Allerdings wird diese Vorgabe an allen Standorten übertroffen, wie der Blick auf das erste Jahr ebenfalls zeigt. Nicht-regionale Ware macht den deutlich geringeren Anteil des KastlGreissler-Sortiments aus, ausgewählte Artikel können aber über eine Kooperation mit dem Großmarkt bezogen werden, um ein Komplettsortiment zu erreichen. Denn nur wer den gesamten Einkauf erledigen kann, spart zusätzliche unnötige Autofahrten zum nächsten Supermarkt ein.

Einkaufsmöglichkeit und Treffpunkt
Der KastlGreissler wird als nahe Einkaufsmöglichkeit, die im besten Fall sogar zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar ist, geschätzt. „Natürlich freut es uns, dass wir von der Bevölkerung und den Gemeindevertreterinnen und
-vertretern als viel mehr, unter anderem als neu entstandener Treffpunkt, gesehen werden“, so Gross. Denn beim Einkauf wird nun mal gerne auch das eine oder andere Wort gewechselt. Der KastlGreissler erfüllt diese Rolle aber nicht ganz zufällig: Als Standort wird oftmals das Dorfzentrum gewählt, was die Belebung der Ortskerne fördert.

Fairer Partner
Damit in jedem KastlGreissler möglichst viel Gutes aus der Umgebung zu finden ist, setzen derzeit acht österreichische Franchisenehmerinnen und -nehmer auf die Zusammenarbeit mit mehr als 300 regionalen Produzentinnen und Produzenten. Für diese ist der KastlGreissler eine hervorragende Alternative, wenn es um neue oder, zusätzlich zum eigenen Hofladen, weitere Absatzwege geht. Begeben sich kleinere Lieferanten im Fall von Kooperationen mit großen Handelsriesen schnell in eine gewisse Abhängigkeit, erfolgen Preisgestaltung und der Umgang miteinander hier auf Augenhöhe.

Die Sichtbarkeit in den KastlGreissler-Regalen stärkt zudem Bekanntheit wie auch Beliebtheit in der direktesten Umgebung.

Innovativer „Arbeitgeber“
Der KastlGreissler bzw. KistenKrämer wird sowohl in Österreich als auch in Deutschland als Franchisesystem geführt. Jeder KastlGreissler hat bei der Auswahl
der regionalen Produzentinnen und Produzenten völlig freie Hand, bei allem anderen rund ums Kastl müssen sie sich keine Gedanken machen. Hier steht ein platzmäßig optimierter Verkaufscontainer mit sämtlichen Regal- und Kühleinheiten zur Verfügung, der zudem mit einem Kassen-, Warenwirtschafts- und Securitysystem vollumfänglich ausgestattet ist. Wie unterschiedlich die KastlGreisslerinnen und KastlGreissler sind – auch das beweist das erste Jahr. Zwar teilen sie die gemeinsame Vision einer besseren Nahversorgung, der berufliche Background ist jedoch höchst unterschiedlich. So haben sich in Österreich bis dato u.a. zwei Landwirtinnen, eine Ernährungswissenschafterin, ein Obst-und Gemüsehändler, ein Gastwirt, ein Kommunikationsexperte und ein ehemaliger Fußballprofi dazu entschlossen, Teil der KastlGreissler-Familie zu sein.

Diese soll weiter vergrößert werden, weshalb Geschäftsführer Gerald Gross und sein Team laufend auf der Suche nach weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern
für noch freie Gebiete sind. Zwei KistenKrämer in Nordrhein-Westfalen und Bayern führen das Konzept übrigens auch bereits in Deutschland erfolgreich fort. (red)

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