WIEN. Der insolvente Wäschehändler Palmers ist vom dänischen Unternehmen Change of Scandinavia übernommen worden. Durch den Investoreneinstieg kann Palmers die fällige fünfprozentige Quote an die Gläubiger überweisen. Weiters sei mit der Übernahme die Fortführung des Unternehmens gesichert, teilte Palmers zu Wochenbeginn in einer Aussendung mit. Insgesamt 20% der Schulden will das Textilunternehmen in den nächsten zwei Jahren begleichen.
Sanierungsplan seit Mai
Am 20. Mai hatten die Palmers-Gläubiger den vorgelegten Sanierungsplan angenommen. Ein Investor zur Rettung des Traditionsunternehmens wurde damals in Aussicht gestellt, aber noch nicht namentlich genannt. Die restlichen Quotenzahlungen an die Gläubiger zu je fünf Prozent, zahlbar binnen 12, 18 und 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplans, werden nun mit finanzieller Unterstützung des Investors aufgebracht.
Die dänische Change of Scandinavia produziert und vertreibt unter der Modemarke Change Lingerie vor allem Damenunterwäsche. Das Unternehmen, das mittelbar 100% an der Palmers Textil AG erworben hat, habe dem Zahlungsplan für die weitere Sanierung zugestimmt, sagte ein Sprecher gegenüber der APA. Die Gläubigerschützer vom KSV1870 rechnen in Kürze mit der insolvenzgerichtlichen Bestätigung des angenommenen Sanierungsplans.
Palmers wieder profitabel?
Im Zuge der Übernahme sei vereinbart worden, „dass langfristig strategisch sinnvolle Synergien – vor allem in Beschaffung und Produktion – erzielt werden sollen”, hieß es in der Aussendung. Mit dem Einstieg von Change of Scandinavia soll außerdem „eine stabile Unternehmensentwicklung und dadurch eine nachhaltige Profitabilität erzielt werden”.
Palmers ging das Geld aus, das Unternehmen musste im Februar Insolvenz anmelden. Seitdem wurden rund 50 Filialen geschlossen, über hundert Beschäftigte sowie mehrere Franchiseverträge gekündigt. Palmers hat aktuell 117 Standorte in Österreich und beschäftigt noch rd. 340 Mitarbeiter. (red/APA)