••• Von Paul Hafner
WIEN / LONDON. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die polnisch-britische Kleidungs- und Haushaltswarenkette Pepco auch in Österreich vorstellig werden würde, doch jetzt dürfte es recht schnell gehen: Im September soll der erste Standort in Wien eröffnen, bundesweit will man bis Jahresende mit 20 Filialen vertreten sein.
„Wir freuen uns darauf, künftig auch am österreichischen Markt vertreten zu sein”, so Gergely Potyi, Betriebsmanager von Pepco Austria.
Babygewand und Wohndeko
Das Sortiment des reinen Stationärhändlers umfasst Kleidung für Erwachsene und Kinder, Schuhe, Wohnaccessoires, Kosmetik, Spielwaren, Schulartikel und eine Auswahl an Haushaltswaren zu niedrigen Preisen; das Unternehmen bietet zudem auch saisonale und Lizenzprodukte an. Nach NZZ-Recherchen dürfte Pepco in Österreich vor allem Standorte von Schuh- und Lederwarenhändler CCC übernehmen, welcher sich im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung verstärkt auf E-Commerce und kleinere Geschäftslokale fokussieren will.
„Unsere Marktstrategie baut auf enge Kunden- und Partnerbeziehungen auf”, meint Potyi. Man wolle Kunden „einmalige Einkaufsmöglichkeiten bieten” und „großartige Einkaufserlebnisse mit einem hohen Kaufkomfort” bieten. Ansprechende Store- und Raum-Konzepte und übersichtliche Produktdisplays sollen Kunden ermöglichen, alle Produkte einfach und schnell zu finden – begleitet von einem professionellen Service.
Im Osten groß geworden
1999 in Polen gegründet, wuchs Pepco im Heimatmarkt auf 400 Standorte, ehe man nach zwischenzeitlicher Übernahme 2013 erstmals ins Ausland – nach Tschechien und in die Slowakei – expandierte; 2015 folgten Rumänien und Ungarn, zwei Jahre später Kroatien, Slowenien und Litauen. Heute betreibt Pepco rd. 2.300 Filialen in 14 europäischen Ländern und hat kürzlich auch erste Shops in Italien und Spanien eröffnet; nach der Expansion in Ost- und Südeuropa wagt man sich nun offenbar weiter Richtung Westen.
Dreigespann der Pepco Group
Eine Tochter des südafrikanischen Handelsriesen Steinhoff, ist die Pepco Group mit den eher FMCG-lastigen Marken Poundland und Dealz auch mit rd. 900 Filialen in Großbritannien bzw. Irland, Spanien und Polen vertreten.
Ende Mai 2021 ging die Pepco Group an die Warschauer Börse, Steinhoff trennte sich von einem Fünftel der Anteile. Langfristig will die Pepco Group ihre Standortzahl – im September 2020 lag sie bei 3.021 – auf 8.000 erhöhen, im Vorjahr kamen allein 327 neue Stores dazu.