WIEN. Über 70% der Österreicher stehen dem neuen Rücknahmesystem positiv gegenüber – und passen ihr Einkaufsverhalten bereits merklich an. Das zeigen Daten aus einer aktuellen Einwegpfandstudie von YouGov Österreich. Demnach hat die Hälfte der Befragten (50%) bereits aktiv am Einwegpfandsystem teilgenommen. Gleichzeitig zeigt sich: Die Umstellung bringt Herausforderungen im Alltag mit sich, insbesondere bei der Lagerung der leeren Verpackungen im Haushalt und bei der Rückgabe in den Verkaufsstellen. Dennoch sei der Trend klar: Das Pfandsystem wirkt.
Pfand auf Bierflaschen erhöht
Besonders auffällig: Produkte, die nicht vom Pfand betroffen sind, etwa Sirup, verzeichnen mit einem zweistelligen Käuferplus bereits eine gesteigerte Nachfrage. „Dass viele Konsumenten bewusst auf nicht-bepfandete Produkte ausweichen ist ein deutliches Zeichen dafür, wie unmittelbar das neue Pfandsystem das Kaufverhalten beeinflusst”, sagt Getränkeexpertin Katrin Amlacher, Senior Consultant bei YouGov.
Das Einwegpfand gilt seit 1. Jänner 2025 auf alle Getränkeflaschen aus Einwegkunststoff und Alu-Dosen von 0,1 bis 3 l; der Pfandbetrag beläuft sich auf 25 c. Während parallel dazu mit 2. Februar das Pfand auf Bierflaschen von 9 auf 20 c erhöht wurde, gibt es weiterhin kein Pfand auf Getränkekartons, Milch- und medizinische Produkte oder auch für Sirup.
Umständliche Rückgabe
Luft nach oben bei der Rückgabefreundlichkeit ortet indes eine Umfrage unter den Kunden des Onlinesupermarkts Alfies: Demnach beklagen Konsumenten, dass es zu wenig Pfandautomaten gebe, die auch außerhalb der Geschäftszeiten der stationären Supermärkte verwendet werden können. Dass Händler nur zur Rücknahme jener Gebinde, die sie selbst im Sortiment führen, verpflichtet sind, wird ebenfalls nicht goutiert. (red)