WIEN. Der österreichische Handelsverband spricht sich klar gegen die von der EU angekündigten Bezeichnungsverbote für pflanzliche Fleischalternativen aus. Begriffe wie „veganes Würstel“, „pflanzliches Schnitzel“ oder „plant-based Steak“ sind für Konsument eine wichtige Orientierungshilfe im täglichen Einkauf.
Am 7. Oktober steht die Abstimmung dazu im EU-Parlament an. Darüber hinaus plant die EU-Kommission ein Verbot 29 weitere Bezeichnungen wie „Huhn“, „Rind“ oder „Speck“ für pflanzliche Fleischalternativen. Hersteller wären demnach künftig gezwungen, völlig alltagsfremde und erklärungsbedürftige Begriffe wie „pflanzliches Bratstück mit Panade“ statt „100% pflanzliches Schnitzel“ zu verwenden.
„Unsere Kunden wollen auf einen Blick erkennen können, welche Produkte pflanzlich sind. Ein EU-weites Verbot gebräuchlicher Begriffe wie ‚veganes Würstel‘ würde sie schlechter statt besser informieren“, betont Rainer Will, Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbands. „Die Vielfalt Europas zeigt sich auch bei Lebensmitteln, in den Küchen und ihren Begriffen. Eine sprachliche Regulierung darf diese kulturelle Eigenart nicht abwerten oder nivellieren. Wir brauchen keine weiteren Hürden und Verschlimmbesserungen der EU-Kommission, sondern eine Bürokratiebremse, mehr Wahlfreiheit und Innovation, um die Klima- und Gesundheitsziele zu erreichen.“
Der Handelsverband unterstützt daher die Initiative des Vereins für Proteinvielfalt in Österreich sowie zahlreicher Handelsunternehmen und Food-Startups und appelliert an die österreichische Politik, sich auf EU-Ebene am 7. Oktober gegen die geplanten Einschränkungen einzusetzen.
