WIEN. Die anhaltend hohe Inflation (4,1% im August) verändert den Alltag der Österreicher spürbar – insbesondere beim Einkaufen. Steigende Preise setzen Haushaltsbudgets unter Druck, viele Konsumenten passen ihr Verhalten an. Eine aktuelle marketagent-Umfrage im Auftrag von Shopfully (1.057 Teilnehmer) zeigt, wo der Sparstift angesetzt wird – nämlich vor allem beim Lebensmitteleinkauf.
Frauen besonders sparfreudig
„Die Preissteigerungen der letzten zwölf Monate haben nicht nur das Konsumverhalten, sondern auch das Informationsverhalten maßgeblich verändert“, erklärt Oliver Olschewski, Geschäftsführer von Shopfully für Österreich, Deutschland & CEE. „Die Österreicherinnen und Österreicher gehen heute gezielter, vorsichtiger und preissensibler einkaufen als zuvor.“
Gefragt nach den Auswirkungen der Inflation auf ihr Haushaltsbudget, antworten fast 67% der Befragten, dass sie diese als stark oder eher stark wahrnehmen. Weitere 28% empfinden die Belastung als mittelmäßig – nur fünf Prozent sehen kaum oder gar keinen Einfluss. 82% der Befragten nennen Lebensmittel und Getränke als den Bereich, der ihrem Gefühl nach das Haushaltsbudget am meisten belastet. Deutlich dahinter folgen Gesundheitsprodukte (27%), Körperpflege und Kosmetik (27%), Kleidung und Schuhe (17%) sowie Reinigungsmittel (14%).
Das Einkaufsverhalten passt sich konsequenterweise an: Mehr als die Hälfte (57%) greift verstärkt zu Rabatten und Sonderangeboten, bei Frauen sind es sogar 64%. 41% kaufen häufiger bei Diskontern, 37% setzen auf Eigenmarken statt Markenprodukten. Ein Drittel plant seine Einkäufe genauer, um Spontankäufe zu vermeiden, ebenso viele kaufen insgesamt weniger – vor allem Premium- und Luxusartikel landen seltener im Wagen.
Auch bei konkreten Produkten sind Einschnitte spürbar: Am häufigsten wird bei Süßwaren gespart (35%), dicht gefolgt von Kleidung und Schuhen (34%) sowie Elektronik (30%). Schmuck und Accessoires (28%), Snacks (28%), Fleisch und Fisch (27%) oder Getränke (20%) stehen ebenfalls auf der Streichliste. Nur ein Fünftel der Befragten verzichtet auf keine Kategorie.
Jeder Euro wird umgedreht
Sparen beginnt oft schon vor dem Gang in den Supermarkt: 75% sind fast immer oder oft auf aktiver Rabattsuche, knapp die Hälfte (46%) überprüft Angebote regelmäßig vor dem Einkauf. „Die Ergebnisse unserer Umfrage verdeutlichen den Druck, dem Haushalte derzeit ausgesetzt sind. Die Notwendigkeit, Sparmaßnahmen zu ergreifen, ist für viele Konsumentinnen und Konsumenten zur täglichen Realität geworden,“ so Olschewski abschließend. (red)
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Der österreichische Einzelhandel verzeichnet 2025 einen Jahresumsatz von 79,8 Milliarden Euro, ein nominelles Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2024. Das Weihnachtsgeschäft liegt leicht
