Schulterschluss gegen Temu & Co
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KonfrontativRainer Will begrüßt die gegen unfaire Handelspraktiken (Stichwort: Temu) gerichtete Initiative #Compliance4All von EuroCommerce.
RETAIL Redaktion 18.10.2024

Schulterschluss gegen Temu & Co

„Mehr Fairness im Handel” bedeutet für Rainer Will vom Handelsverband auch mehr Widerstand gegen Temu.

WIEN. Fernost-Plattformen wie Temu missachten weiterhin europäische Vorschriften – dieser Umstand steht im Visier des Handelsverbands. Neben aggressiven Marketingpraktiken und der Missachtung von Zollvorschriften gibt es Irreführung von Verbrauchern, Verstöße gegen Datenschutz- und Produktsicherheitsvorschriften sowie die schlechte Umweltbilanz, betont HV-Geschäftsführer Rainer Will.

EU-Kommission handelt

Er hat bereits im September eine Beschwerde gegen Temu bei der Bundeswettbewerbsbehörde eingereicht. Mittlerweile gehen europäische Verbraucherschutzorganisationen gegen die Plattform vor. Die EU-Kommission hat im Rahmen des Digital Services Act (DSA) von Temu Informationen zu illegalen Produkten auf der Plattform angefordert. Temu muss bis zum 21. Oktober darlegen, welche Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Produkte ergriffen werden.

Die Missachtung europäischer Vorschriften bildet einen Wettbewerbsvorteil für asiatische E-Commerce-Unternehmen. Die Compliance-Kosten europäischer Händler liegen laut EuroCommerce bei bis zu 39% des Beschaffungspreises; Will fordert deshalb eine konsequente Rechtsanwendung. Der Dachverband unterstützt das mit der Initiative #Compliance4All.
„Wer in Europa verkaufen will, muss sich an die Regeln halten”, sagt Will. Nur durch effiziente Durchsetzung könne der faire Wettbewerb und das hohe Verbraucherschutzniveau erhalten bleiben. Die koordinierte Anstrengung von europäischen und nationalen Behörden sei notwendig. (red)

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