WIEN/SALZBURG. Der heimische Sportartikelfachhandel kommt nicht aus der Krise – die Lage hat sich auch nach diversen Pleiten und Rückzügen nicht entspannt. Die Zeichen standen 2024 weiter auf „Kaufzurückhaltung, Preisdruck und Konsolidierung“, wie Hervis-Chef Ulrich Hanfeld die Lage zusammenfasst. Die Neupositionierung der Spar-Tochter schlägt sich weiter in der Firmenbilanz nieder: Der Verlust von Hervis Österreich (inklusive bilanztechnischer Abschreibungen) belief sich im Vorjahr auf 43 Mio. €. Im Jahr 2023 waren es noch 64 Mio. €. Der Umsatz des heimischen Sporthändlers sank von 261 auf 253 Mio. €, geht aus dem im Firmenbuch hinterlegten Jahresabschluss hervor. Die Umsatzrückgänge seien „großteils mengenbedingt“, hieß es im Lagebericht. Die Zahl der Standorte in Österreich ging auf 96 zurück (zwölf Schließungen, drei Neueröffnungen).
„Gut aufgestellt“
Die Neupositionierung von Hervis zeigt sich auch auf der Führungsebene: Nachdem Hanfeld Ende Juni 2024 als alleiniger Geschäftsführer von Hervis an Bord geholt wurde, wurde ihm per 1. April 2025 mit Florian Fiedler ein zweiter Geschäftsführer zur Seite gestellt; Anfang August kam mit Marco Harfmann ein neuer Marketingchef. Man habe „die Zeit genutzt, um das Filialnetz zu optimieren, die Produktstrategie zu schärfen und in ein modernes Logistikzentrum zu investieren“, so Hanfeld. Hervis habe Bestände bereinigt sowie Standorte „optimal strukturiert“. Damit sei man „gut aufgestellt, um von der Marktbereinigung zu profitieren – auch wenn 2025 noch ein anspruchsvolles Jahr“ sein werde.
Hartes Pflaster
Die Sporthandelsbranche in Österreich ist heiß umkämpft: Große Händler kämpfen um Marktanteile, kleinere Fachhändler versuchen, dem Preiskampf mit einem Service-Schwerpunkt zu trotzen. Der britische Diskonter Sports Direct übernahm 2013 den kriselnden Sporthändler Sport Eybl/Sports Experts, fand sich aber schnell selbst in der Krise wieder – und kämpft bis heute ums Fortbestehen. XXL Sports zog sich 2023 nach sechs dürren Jahren vom Markt zurück und auch Decathlon hat sein Expansionstempo bereits spürbar gedrosselt. (APA/red)
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