Selbstversorgungsgrad mit Tomaten in Österreich gering
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RETAIL Redaktion 07.08.2019

Selbstversorgungsgrad mit Tomaten in Österreich gering

Inklusive verarbeiteter Produkte stammt nur ein Fünftel der hier insgesamt verkauften Tomaten aus Österreich.

WIEN. Der heutige 8. August ist der Internationale Tag der Tomate. Sie ist das beliebteste Gemüse der Österreicher, der Pro-Kopf-Konsum liegt bei 29 Kilogramm pro Jahr. Vor zwei Jahrzehnten waren es dagegen erst 16 Kilo. Rund 33.000 Tonnen Paradeiser haben die Österreicher 2017 im Lebensmitteleinzelhandel gekauft, 3.000 Tonnen davon waren Bio-Tomaten.

Rechnet man verarbeitet Tomaten dazu, stammt nur ein Fünftel der hier insgesamt gekauften Paradeiser aus Österreich. Der geringe Selbstversorgungsgrad liegt laut dem Verein für Transparenz in der Lebensmittelproduktion "Land schafft Leben" daran, dass es keine nennenswerte Menge an heimischen Verarbeitungstomaten für Tomatenmark, -sauce oder Ketchup gibt. Etwa zwei Drittel des Tomatenkonsums entfallen auf solche Verarbeitungsprodukte. In den Selbstversorgungsgrad fallen selbst, privat gezogene Paradeiser nicht hinein.

Der Inlandsverbrauch lag zuletzt laut Statistik Austria (Daten 2017/18) innerhalb eines Jahres bei 275 Millionen Kilogramm Tomaten. Erzeugt wurden hierzulande zuletzt 54 Mio. Kilogramm, exportiert wurden 45 Mio. Kilo. Der Import belief sich auf 266 Mio. Kilo. Weltgrößter Tomatenproduzent ist China mit rund 60 Millionen Tonnen im Jahr. Dort gibt es auch eine riesige Verarbeitungsindustrie.

Initiative für „unpassende“ Paradeiser
Zuletzt haben sich 15 südoststeirische Jungbauern und Jungbäuerinnen zusammengetan und die Initiative „Die jungen wilden Gemüsebauern“ gegründet. Sei verarbeiten nicht für das Ladenregal passende Paradeiser zu qualitativ hochwertigem Ketchup, Paradeiseressig und weiteren Produkten.

Die Paradeiser - der Name leitet sich von Paradiesapfel ab - haben eine lange Geschichte. Das Nachtschattengewächs stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika und wurde erstmals in Mexiko kultiviert. Maya und andere Völker bauten sie schon ab etwa 700 vor Christus an. Dort hießen die Tomaten "Xitomatl" (Aztekensprache Nahuatl für „Nabel des dicken Wassers“) oder kurz "Tomatl" (dickes Wasser). Der Name kommt nicht von ungefähr: Der Wasseranteil von Tomaten übersteigt 90 Prozent. (red)

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