Spar stellt Lebensmittel-Hauszustellungen in Salzburg ein
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RETAIL Redaktion 26.06.2025

Spar stellt Lebensmittel-Hauszustellungen in Salzburg ein

SALZBURG. Der Handelskonzern Spar stellt mit 5. Juli die Lebensmittellieferungen an die Haustüre in Salzburg und Umgebung ein. Wie die "Salzburger Nachrichten" am Mittwoch berichteten, wurden die Kunden bereits informiert. "Die Logistik war zu teuer, der Betrieb schwierig", bestätigte Spar-Sprecherin Nicole Berkmann der APA. Wie viele Bestellungen und Kunden es zuletzt gab, wollte sie nicht sagen. Weiterhin geliefert werden Lebensmittel in Wien und Umgebung - "zumindest vorerst."

Die Spar-Tochter Interspar startete in Salzburg im Jahr 2017 mit einem Online-Shop und Lebensmittellieferung, nachdem der Dienst im Jahr zuvor bereits in Wien gestartet war. In anderen Städten Österreichs gab es das Angebot nicht. "Man kann weiterhin im Online-Shop bestellen, muss dann aber die Lebensmittel bei den Abholstationen vor den Interspar-Filialen in Salzburg-Lehen und Hallein abholen. Das ist auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich", sagte Berkmann. Weiterhin nach Hause geliefert werden Weine oder Haushaltsprodukte.

Hohe Supermarktdichte in Österreich

Dass der Online-Lebensmittelhandel in Österreich nicht so floriere wie in anderen Ländern, liege vor allem an der hohen Supermarktdichte. "Die Leute gehen lieber direkt einkaufen", betonte Berkmann. Zuletzt haben auch andere Lebensmittelhändler ihre Lieferangebote eingeschränkt oder eingestellt. Ende des Vorjahres stoppte Billa die Zustellung außerhalb des Großraums Wien, davor war das bereits bei der Supermarktkette M-Preis und der Unimarkt-Gruppe der Fall.

Wie der Handelsexperte Christoph Teller von der JKU Linz zu den "SN" sagte, sei besonders "die letzte Meile" beim Zustellen teuer. Hinzu komme das Problem der Übergabe: Frische Waren müssen gekühlt und deshalb direkt an die Kunden übergeben werden. Weil die aber nicht ständig zu Hause seien, würden sie möglichst genaue Uhrzeiten auswählen. "Je knapper das Zeitfenster ist, umso teurer wird es wieder für den Händler." Eine Rolle spiele auch die Preissensibilität vieler Konsumenten. Liefergebühren von wenigen Euro - in Salzburg waren es zuletzt 6,90 Euro - schreckten bereits ab, müssten aber viel höher sein, um kostendeckend zu agieren. (APA)

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