WIEN. „Würde man alle Wiener Geschäftsstraßen aneinanderreihen, ergäbe dies eine durchgehende Einkaufsstraße von Wien bis Wiener Neustadt”, vergleicht Roman Schwarzenecker von der Standort + Markt Beratungsgesellschaft. Diesen weiten Weg hat Standort + Markt analysiert – insgesamt wurden 7.822 Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe sowie Betreiber von Freizeiteinrichtungen, aber auch Leerstände unter die Lupe genommen. Die summierte Verkaufsfläche beträgt rund 1,1 Mio. m². Knapp 2.000 Shops sind filialisiert (Filialisierungsgrad 28,6%).
Top 2 mit großem Abstand
Die Größenrelation lässt sich auch eine Ebene darunter gut veranschaulichen: Die Innere Mariahilfer Straße mit einer Verkaufsfläche von 212.200 m² und die City (207.200 m²) machen gemeinsam 38% aller Verkaufsflächen der erhobenen innerstädtischen Wiener Geschäftsbereiche aus. Die nächstgereihte Landstraßer Hauptstraße ist dann mehr als die Hälfte kleiner.
Gesamtösterreichisch betrachtet verzeichneten die 20 größten innerstädtischen Einzelhandelsensembles von 2020 auf 2023 einen Flächenrückgang von über zwei Prozent. Shopping Malls blieben stabil bzw. fielen leicht, Fachmarktgebiete konnten ein Verkaufsflächenwachstum verzeichnen.
In Wien ging seit 2017 die Gesamtverkaufsfläche (moderat aber doch) um 1,4% (oder 15.600 m²) auf 1,095 Mio. m² zurück und auch die Verkaufsfläche je Einwohner ist in den letzten Jahren gefallen. Elf von 22 Geschäftsstraßen hatten ein Verkaufsflächenminus zu verzeichnen, fünf waren stabil und nur sechs waren im Plus; allen voran – anhand der Ikea-Eröffnung – die Äußere Mariahilfer Straße.
9,8% der Läden in den Wiener Geschäftsstraßen stehen derzeit leer. Die durchschnittliche Verkaufsfläche dieser leerstehenden Shops liegt bei 98 m² und ist somit unter dem Wien-Mittel aller Shops (140 m²). Die fünf größten Geschäftsstraßen wiesen allerdings eine Leerstandsquote von „nur” 5,8% auf. Vor dem Leerstand wird vermehrt nach der Alternativnutzung gesucht. (red)
