Staffelübergabe im LMI-Fachverband
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RETAIL Redaktion 20.06.2025

Staffelübergabe im LMI-Fachverband

Agrana-CEO Stephan Büttner ist neuer Obmann des Fachverbands der Lebensmittelindustrie.

WIEN. Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie hat eine neue Fachverbandsspitze: Im Rahmen der konstituierenden Ausschusssitzung wurde Stephan Büttner zum neuen Obmann gewählt. Büttner, der seit 2012 für die Agrana Group tätig ist und mit Anfang 2024 – nach über neun Jahren als Finanzvorstand – zum neuen CEO der Gruppe aufstieg, folgt auf Josef Marihart, der seinerseits 29 Jahre lang die Geschicke der Agrana führte und dem Fachverband knapp zwei Jahrzehnte lang vorstand.

Als Obmann-Stellvertreter wurden Walter Scherb II. (S. Spitz GmbH) und Jürgen Rauch (Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG) wiedergewählt. Neu in das Präsidium aufgenommen wurden Michaela Hysek-Unterweger (Unterweger Früchteküche GmbH) und Gerald Hackl (Vivatis Holding AG). Der scheidende Obmann Marihart wurde mit einer Laudatio vom einstigen Landwirtschaftsminister und EU-Kommissar Franz Fischler gewürdigt.

Ruf nach Deregulierung

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen im Präsidium und im Fachverbandsausschuss und darauf, unsere Branche nachhaltig zu stärken. In diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten brauchen wir vereinte Kräfte, damit unsere Lebensmittelhersteller im Inland und auf den Exportmärkten wieder wettbewerbsfähig sind. Das ist besonders für unsere exportstarke Lebensmittelindustrie wichtig. Denn rund zwei von drei in Österreich erzeugten Lebensmitteln gehen ins Ausland. Das heißt konkret: Weniger Regulierung und leistbare Energie- und Arbeitskosten! Denn nur eine wettbewerbsfähige Nahrungs- und Genussmittelindustrie kann auch künftig Wohlstand und Jobs im Land schaffen”, sagte der frisch gewählte Obmann Büttner im Anschluss an die Sitzung.

Herausforderung Kostendruck

Die größte gegenwärtige Herausforderung für die heimische Lebensmittelindustrie – eine der größten Branchen Österreichs – ist der anhaltende Kostendruck und seine Auswirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich. „Gerade im Export müssen wir uns gegen alle ausländischen Unternehmen, die Lebensmittel und Getränke anbieten, behaupten”, erklärte Fachverbandsreferent Josef Domschitz im Mai im Interview mit medianet – und machte sich „mit kritischem Blick auf die USA und Trump” für neue Handelsabkommen – wie jenem mit Mercosur – stark.

Die rund 200 Unternehmen der heimischen Lebensmittelindustrie mit ihren 27.400 direkt Beschäftigten erwirtschafteten 2024 ein Produktionsvolumen von 12 Mrd. €. Rund 10 Mrd. € davon werden im Export in über 180 Länder abgesetzt. (red)

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