Streit um den Almochsen
© dpa/Christian Kolb
Dem Objekt der Begierde kann es egal sein, wer sein Fleisch zu Markte trägt.
RETAIL Redaktion 28.01.2022

Streit um den Almochsen

Fleischer Schirnhofer wirft Billa „erpresserische Methoden” vor. Der Rewe-Konzern liefert dazu eine Stellungnahme.

WIEN / WIENER NEUDORF. In der Fleischbranche ist ein Streit zwischen Karl Schirnhofer und der Rewe eskaliert. Schirnhofer wirft Billa in einem Brief an Lieferanten „erpresserische Methoden” vor. Er werde preislich „enorm unter Druck gesetzt” und es werde versucht, ihm einen Teil des Ochsengeschäfts wegzunehmen.

Im Streit geht es u.a. darum, dass Rewe laut Schirnhofer von den über 500 Almo-Bauern direkt mit Almochsenfleisch beliefert werden möchte. Der Obmann der Almo-Bauern, Johann Pessl, bestätigte laut APA, dass eine Variante auf dem Tisch liege, dass die Almo-Bauern künftig direkt an Rewe liefern.

Rewe bezieht Stellung

Gestern, Donnerstag, kam die Aussendung der Rewe mit einer Klarstellung. Demnach stellt der Händler außer Frage, dass es einen aufrechten Belieferungsauftrag von Schirnhofer an den Diskonter Penny gibt.

Billa wiederum startete im Herbst 2021 Sondierungsgespräche mit österreichischen Unternehmen aus dem Rind- und Schweinefleischbereich inklusive Schirnhofer.
Im Dezember bot Karl Schirnhofer dem Vorstand der Rewe International AG an, die Almo-Lizenzrechte an Billa zu verkaufen. Gleichzeitig forderte er eine Preiserhöhung für die Belieferung, die von Billa bestätigt wurde – die Preise wurden per 1.1.2022 erhöht.
Schirnhofer legte als Befristung für die Verhandlungen über den Verkauf der Lizenzrechte den 28.1.2022 fest und kündigte gleichzeitig die Liefervereinbarung mit Billa per 31.3.2022. Billa bietet daraufhin der Steirische Bergland Marktgemeinschaft – so von deren Seite gewünscht – eine langfristige Partnerschaft an und gibt eine Abnahmeversicherung ab. Denn die Beendigung der Liefervereinbarung ging laut Rewe einseitig von Schirnhofer aus. (red)

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