Transgourmet mit deutlichem Wachstum
© Transgourmet Österreich
Thomas Panholzer und Manfred Hayböck, Geschäftsführer Transgourmet Österreich
RETAIL Redaktion 06.03.2023

Transgourmet mit deutlichem Wachstum

Plus von 4.000 Kunden; Mitarbeiterstand ebenfalls deutlich gestiegen; Umsatz 2022 beläuft sich 751 MIO. Euro.

WIEN. Transgourmet, Österreichs führender Gastronomie-Großhändler, zieht eine zufriedenstellende Bilanz über das vergangene Jahr – das erste ohne Gastro-Schließtage seit Beginn der Pandemie. Der Netto-Umsatz[1] von Transgourmet Österreich lag im Jahr 2022 bei 750,7 Millionen Euro, das entspricht einem – durchaus auch von der Inflation angefachten – Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von rund 53 Prozent. Die Anzahl der aktiven Kunden ist um 4.000 auf über 75.000 angewachsen; mit mehr als 1.800 Mitarbeitenden[2] ist auch der Personalstand um rund 200 Köpfe höher als noch im Vorjahr. Deutlich zulegen konnte man auch beim Marktanteil, der mittlerweile bei rund 29 Prozent[3] liegt. «Das ist ein solides Ergebnis auf allen Ebenen», so die beiden Transgourmet-Geschäftsführer Thomas Panholzer und Manfred Hayböck unisono, «und übertrifft unsere Erwartungen und Prognosen.» Das operative Geschäft verlief ähnlich positiv wie vor der Krise im Jahr 2019, die Expansion sorgte darüber hinaus für weiteres Wachstum, ordnen die beiden Geschäftsführer das Ergebnis ein. Vor einem Jahr hatte man noch verhalten optimistisch in die Zukunft geschaut und erst für 2023 mit einer Rückkehr auf das Vorkrisen-Niveau gerechnet. «Die deutlich positiveren Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr sowie die richtigen Entscheidungen haben uns zurück auf die Erfolgsspur gebracht. Die Corona-Delle ist überwunden», so die beiden Manager. 2023 soll der Erfolg prolongiert werden: Eine weitere Standort-Eröffnung ist geplant; außerdem wird das Thema Nachhaltigkeit sowohl in den Sortimenten als auch in den einzelnen Großmärkten sowie bei der Zustellung nochmals deutlich vorangetrieben. Das Investitionsvolumen liegt 2023 bei über 50 Millionen Euro und sorgt durch Neu- und Umbauten für Wertschöpfung in rot-weiß-rot.

Wachstum auf ganzer Linie
Nach einem schwierigen Start ins Jahr 2022 war bei Transgourmet bereits im Frühjahr eine Erholung bei Umsätzen und Marktentwicklung spürbar. Der Sommer schließlich brachte die Wende– einerseits durch die wieder erstarkte Gastronomie und Kunden, «die einiges nachzuholen hatten»; andererseits aber auch durch neue Angebote, die Transgourmet entwickelt hat. So sind vor allem die laufend wachsenden Bio- und Nachhaltigkeitssortimente starke Umsatztreiber gewesen – in diesem Segment verzeichnet der Großhändler ein Umsatzplus von über 50 Prozent.

Highlights: Neue Standorte, Übernahmen und 10 Jahre Trinkwerk
Gestiegen ist auch die Zahl der Standorte: Mit der Eröffnung des Transgourmet-Marktes in Zell am See gibt es nun insgesamt 14 Standorte in Österreich. Neun Monate nach der Öffnung fällt die Bilanz sehr zufriedenstellend aus. Äußerst positiv wirkt sich auch die Integration des Großhandels-Spezialisten Riedhart aus, wodurch Transgourmet – unter der Marke Riedhart – erstmals mit einem Standort auch in Tirol vertreten ist. Ende des Jahres wurde in Klagenfurt außerdem die Immobilie des AGM-Großmarktes übernommen, der in den nächsten Monaten zu einem hochmodernen Transgourmet Abhol- und Zustellmarkt umgebaut und im Sommer 2024 eröffnet wird.

Neben den Standortentwicklungen stand das Jahr 2022 auch ganz im Zeichen von 10 Jahren Trinkwerk – die einzigartige Kombination aus breitem Getränkesortiment und Kundenberatung macht den zu Transgourmet gehörenden Spezialisten zum führenden Getränkefachgroßhandelspartner für die Gastro-Branche und sorgt laufend für Umsatzwachstum.

Herausforderungen: Warenverfügbarkeit, Teuerung, Engpässe bei Mitarbeitenden
Als herausfordernd haben sich – wie bereits im Jahr davor – die durch Corona, diverse internationalen Krisen und Energieknappheit entstandenen Warenengpässe gezeigt. «Davon war und ist der gesamte Markt betroffen», skizziert Thomas Panholzer das Bild. «Es sind nicht einzelne Produkte, bei denen es knapp wurde, sondern bedingt durch Probleme am Rohstoffmarkt, die Personalknappheit bei vielen produzierenden Unternehmen und hohe Nebenkosten konnte es in allen Warenbereichen zu Lieferengpässen kommen», so der Großhandels-Chef. «Dank der Ausweitung von Beschaffungsquellen, optimiertem Lagermanagement und sehr guter Kooperation mit unseren Lieferanten sind wir hier auf einem guten Weg».

Auch was das Thema Teuerungen angeht, agiert Transgourmet proaktiv und «nimmt das Heft in die Hand», wie Manfred Hayböck betont. Dabei geht es einerseits darum, Kosten zu senken – Stichwort Energiesparkonzepte – andererseits werden Preiserhöhungen aus der Industrie durchaus kritisch hinterfragt und nicht automatisch übernommen und an die eigenen Kunden weitergegeben.

Ausblick 2023 ff
Neuer Standort für Ostösterreich
Auch heuer wird Transgourmet seine österreichweite Präsenz ausbauen: So ist etwa für Herbst 2023 die Eröffnung des Standortes Krems geplant, wo mit einem Investment von mehr als 30 Millionen Euro gerade ein moderner Großmarkt für Gastronomiekunden aus der Wachau, dem Wald-sowie nördlichen Wein- und Mostviertel entsteht. 4.000 Quadratmeter Marktfläche, dazu weitere 7.500 Quadratmeter Lager und Logistik und 75 neue Arbeitsplätze sind nur einige der Eckdaten, mit denen der neue Markt beeindruckt.

«Taten statt Worte»: CO2-Neutralität in der Zustellung und Energieversorgung als Ziel
Dabei wird das Thema Nachhaltigkeit eine besondere Rolle spielen – und zwar nicht nur bei der Planung neuer Standorte, sondern als Gesamtkonzept, dem heuer besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Transgourmet setzt sich ambitionierte Ziele, die die Bereiche Standortmanagement, Energiekonzepte, Zustellung und Sortiment umfassen. Die Transgourmet Eigenmarken stehen hier im Fokus: So sollen Sortiment und Umsatz mit nachhaltigen Produkten deutlich wachsen, bei kritischen Rohstoffen müssen ökologische und soziale Standards berücksichtigt werden, auch Transparenz und Rückverfolgbarkeit werden bewertet. Bei tierischen Rohstoffen – also Milch, Fleisch und Ei – werden künftig Nachweise für die Erfüllung von Tierwohl-Mehrwertstandards von den Produzenten der Eigenmarken gefordert. Plastik in Primärverpackungen soll um 10 Prozent reduziert werden;

Standortseitig werden Photovoltaik-Anlagen implementiert, um die Standorte und die geplanten E-LKW mit grünem Strom versorgen zu können; die ersten Elektro-LKW werden heuer angeschafft. In den nächsten Jahren wird durch eine umweltfreundliche LKW-Flotte der CO2-Ausstoß in der Zustellung um 40 Prozent gesenkt werden. «Wir können Klimaschutz nur dann ernstnehmen, wenn wir auch bei der Lieferung ansetzen», erklärt Panholzer. Immerhin macht die Zustellung bereits jetzt knapp 70 Prozent aus.

Lebensmittel-Patriotismus hält weiter an
Nachhaltigkeit findet aber auch im Sortiment immer mehr seinen Niederschlag: Ausgelöst durch die Corona-Pandemie und verstärkt durch die internationalen Krisen hält die Nachfrage nach nachhaltigen, biologischen und regionalen Lebensmitteln weiter an. «Der Lebensmittel-Patriotismus ist gekommen, um zu bleiben», ist sich Thomas Panholzer sicher. Die entsprechende Antwort des Großhändlers – die Nachhaltigkeitsmarke Transgourmet Vonatur sowie das breite Bio-Sortiment – werden auch 2023 weiter ausgebaut. «Mit diesen Produktlinien treffen wir offensichtlich den Zeitgeist sowie den Geschmack der Gäste.» Und weiter: «Österreich hat sich in den letzten beiden Jahren als Top-Tourismus-Destination mit hochwertigem Angebot positioniert – genau hier können wir mit unserem nachhaltigen Sortiment, das laufend wächst, immens punkten." (red)

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