TRAUN. Vor kurzem hatte Geschäftsführer Andreas Hämmerle den oberösterreichischen Nahversorger noch „auf Kurs, bald wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen“ gewähnt, nach einem schwachen Q3 folgt nun die Kehrtwendung: Unimarkt gibt alle seiner rund 90 Standorte ab (sowohl Eigenfilialen als auch jene von Franchisenehmern) und zieht sich mit Ende des Jahres vom Markt zurück. 120 Beschäftigte in der Zentrale und 500 in den Filialen sind beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet worden; Großhandel und Logistik der UniGruppe sind nicht betroffen.
Geordneter Rückzug
Die Anmeldungen beim AMS seien „eine gesetzlich vorgeschriebene Maßnahme“, betont Hämmerle. Die Personalvertretung sei eingebunden, die Mitarbeitenden „in einem Town Hall Meeting“ am Dienstagvormittag informiert worden. Als Grund für die „strategische Entscheidung“ nannte der Geschäftsführer das schwierige Marktumfeld. Vor eineinhalb Jahren habe man mit einem Transformations- und Restrukturierungsprozess begonnen, „doch wir können die makroökonomische Konstellation nicht verändern“.
Bis Jahresende will man „die Entscheidung getroffen haben, welcher Händler welchen Standort bekommt“, das Interesse sei groß. Mit der Weitergabe an den Mitbewerb wolle man sicherstellen, dass die Jobs und die Versorgung in ländlichen Gebieten aufrecht bleiben. Alle derzeit betriebenen Unimarktfilialen „bleiben geöffnet, die Regale sind voll.“ Die Gehälter würden pünktlich gezahlt, „wir haben die Erfahrung, dass die Mitarbeiterinnen loyal zu uns stehen“, sah er keine Kündigungswelle kommen. „Wir machen weiter, aber wir treffen jetzt eine Entscheidung für die Zukunft.“ Man halte zwei Prozent Marktanteil im Supermarktsegment, der Mitbewerb habe andere Instrumente zur Verfügung und die Kaufzurückhaltung der Menschen sei zu spüren gewesen.
„Managemententscheidung“
Es werde sicher keinen Verkauf „in Bausch und Bogen“ geben, stellte Hämmerle klar – nicht zuletzt würde sich da auch die Bundeswettbewerbsbehörde querlegen. Man sei jedenfalls zuversichtlich, „den allergrößten Teil der Standorte abzugeben“.
Das Vorgehen sei „eine Managemententscheidung“ gewesen, man habe die notwendigen Beschlüsse in den Gremien. Unimarkt setzte im Geschäftsjahr 2024/25 rund 287 Mio. € um; vor den Restrukturierungsbemühungen hielt man noch bei rund 125 Standorten. (APA/red)
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