TRAUN/WIEN. Am Dienstag gab Unimarkt bekannt, sich vom Markt zurückzuziehen und seine 90 Standorte bis Jahresende veräußern zu wollen – das Interesse seitens des Mitbewerb ist groß: Spar, Rewe, Lidl und Hofer signalisierten bereits Interesse an Standorten.
"Spar hat Interesse an einzelnen Standorten von Unimarkt, natürlich nur in enger Abstimmung mit der Bundeswettbewerbsbehörde", erklärte Österreichs größte Supermarktkette auf APA-Anfrage. Auch an Unimarkt-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern für bestehende Spar-Standorte sei man interessiert. Rewe Österreich bestätigt "grundsätzliches Interesse" an Unimarkt-Standorten und möchte sich auch um deren Mitarbeiter bemühen. Mögliche Standort-Übernahmen würden "nur im Einklang mit dem Kartellrecht stattfinden".
Das angekündigte Aus für Unimarkt lässt die Marktkonzentration im heimischen Lebensmittelhandel künftig weiter steigen. Spar, Rewe (Billa, Penny, Adeg), Hofer und Lidl verfügten 2024 laut dem Marktforscher NielsenIQ über einen Marktanteil von 94 Prozent. Unimarkt ist vor allem in Oberösterreich und der Steiermark stark präsent und kommt laut Branchenbeobachtern österreichweit auf einen Marktanteil von etwas über ein Prozent.
Mitbewerb an Standorten und Beschäftigten interessiert
Auch Lidl ist an Filialen des oberösterreichischen Lebensmittelhändlers interessiert. "Wir sind immer auf der Suche nach attraktiven Standorten und beschäftigen uns selbstverständlich auch mit diesem Thema", hieß es von Lidl. Mehr könne man "zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen". Hofer zeigt auch grundsätzliches Interesse. "Sollten sich für uns Möglichkeiten ergeben, unser Filialnetz im Interesse unserer Kundinnen und Kunden noch weiter zu verdichten, so werden wir solche Optionen jedenfalls prüfen", erklärte der Diskonter. Man freue sich auch über Bewerbungen von Unimarkt-Mitarbeitern. Laut dem "Standard" (online) ist der deutsche Diskonter Norma auch an Unimarkt-Standorten interessiert. Der Händler betreibt bisher 23 Filialen in Österreich. Norma äußerte sich auf APA-Anfrage vorerst nicht zu dem Medienbericht. (APA)
