LINZ / WELS. Wolfgang Erlebach, CEO des IT-Dienstleisters Premedia, Christoph Teller, Vorstand des Instituts für Handel, Absatz und Marketing an der JKU Linz, und Ralph Hofmann, Director Marketing & Sales der Palmers Textil AG, stellten sich im Rahmen des Premedia-Zukunftsgesprächs die Frage, wie sich Marketing im zweiten Jahr der Pandemie gewandelt hat und wie die Branche in die Zukunft blickt.
Alte Tugenden gefragt
Evident dünkt, dass neue Trends viel mit technologischen Innovationen zu tun haben werden. Ebenso gewiss ist man sich, dass deswegen Tugenden aus der Vergangenheit dennoch nicht erodieren. „Obwohl wir es mit veränderten Bedürfnissen der Konsumenten und Wertorientierung zu tun haben, kann man zugleich auch Rückentwicklungen am Markt erkennen”, ist Teller überzeugt. Eine davon sei der sogenannte Return to the Experts, also die umfassende Interaktion des Kunden mit einem Verkäufer. Letzterer ist idealerweise ein Experte für sein Produkt, sei es stationär oder online. Somit läuft es auf die Formel hinaus: gute Beratung + Marketing, das darauf hinweist = erhöhte Bereitschaft, mehr zu zahlen.
„Ohne erfolgreich vermittelte Expertise wird es immer schwerer, am Markt zu bestehen”, bestätigt Hofmann für Palmers. Er verweist ebenso auf den Stellenwert, den die Marke nach und während der Pandemie hat. Etablierte Marken machen den Unterschied zwischen Low Budget- und dem immer wichtigeren Premiumsegment aus.
Was die Marketingteams betrifft, hält Erlebach fest, dass eine fortschreitende technologische Entwicklung zwar für Entlastung im manuellen Bereich sorgen kann, allerdings: „Technologie darf nie Selbstzweck sein.” Letztendlich geht es im Marketing um Aufbau und Pflege von Kundenbeziehungen, womit er dem ganzheitlichen und kundenorientierten Ansatz die Lanze bricht. (red)