"Wir stehen trotz der Widrigkeiten solide da"
© SanLucar Fruit
RETAIL Redaktion 24.06.2022

"Wir stehen trotz der Widrigkeiten solide da"

Alexander Thaller schafft es, mit SanLucar Österreich trotz Corona und Ukrainekrieg ein deutliches Umsatzplus zu erreichen.

••• Von Georg Sander

EBREICHSDORF. SanLucar bietet Premiumprodukte an und diese werden auch stark nachgefragt. Im Interview mit medianet spricht Österreich-Geschäftsführer Alexander Thaller über die aktuellen Entwicklungen, die für das Unternehmen trotz der globalen Umstände positiv sind.

„SanLucar steht sehr solide da und wir sind stolz darauf, dass wir die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Obst und Gemüse aufrechterhalten konnten, trotz der ganzen Widrigkeiten und Herausforderungen während der Pandemie und auch nach Ausbruch des Ukrainekriegs”, erklärt er. Der ganze Sektor habe außergewöhnliche Anstrengungen unternommen, etwa bei den Mitarbeitern auf dem Feld, im Büro oder den Logistikpartnern.

Umsatzwachstum

Fest stehe, dass SanLucar sich in den vergangenen Jahren außerordentlich entwickelt hat, und das sich durch Corona veränderte Kaufverhalten scheint nachhaltig: „SanLucar als starke Premiummarke konnte hier mit seinen Partnern entscheidende Mehrwerte für die Endkonsumenten liefern. Gemeinsam haben wir mit unserer Produktion, unseren Partnern und unseren Kunden auf Basis der drei Säulen ‚Marke', ‚Service' und ‚Produkte' im Kalenderjahr 2021 ein starkes Umsatzwachstum erreicht.” Das kommt nicht von ungefähr. Denn die Menschen haben in der Zeit des Daheimbleibens den Trend, sich bewusst gesund und qualitativ hochwertig zu ernähren, noch verstärkt.

Neben vermehrtem Kochen und der Auseinandersetzung, wo die Lebensmittel herkommen, kommt SanLucar auch vegane Ernährung zugute. „Bei uns steht der Geschmack im Vordergrund und viel Know-how im Hintergrund. Das wissen die Endkonsumenten zu schätzen. 96 Prozent der befragten Konsumenten vertrauen der Marke SanLucar”, freut sich der Geschäftsführer.

Jugend zeigt Interesse

Diese Entwicklungen würden anhalten – vor allem die Jugend zeige immer mehr Interesse daran, wo das Essen herkomme und wie es produziert werde. Viele nehmen sich mehr Zeit, um auszuprobieren, was schmeckt und gefällt, und sind bereit, neue Dinge zu entdecken, aber auch alte Rezepte wiederzubeleben.

„Wir denken, dass die Wertschätzung für gesunde und leckere Lebensmittel bleiben wird”, meint er. „Uns ist es wichtig, den Konsumenten erzählen zu können, was hinter unseren Produkten steckt und allgemein mehr Wissen über Obst und Gemüse zu vermitteln.” Parallel dazu baut man das Produktportfolio immer weiter aus: „Nach Fresh Cut und Smoothies bieten wir jetzt auch SanLucar Eis an. – aus frischen Früchten und ganz besonders cremig. Die Resonanz ist hervorragend.”

Die Widrigkeiten

Klarerweise steht aber auch der Obstproduzent vor Herausforderungen. Die Kostensteigerungen sind je nach Produkt aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen, Logistik oder auch benötigter Energie vollkommen unterschiedlich: „Ob und inwiefern Steigerungen beim Preis auftreten, entscheiden nicht wir. Die Herausforderung liegt im Spannungsfeld zwischen der gestiegenen Bedeutung des Preises zusätzlich zu den Themen Qualität, Emotion, Erlebnis und Nachhaltigkeit und den wesentlichen Kostensteigerungen in der gesamten Prozesskette.”

Dabei gehe es auch um das Überleben vieler kleiner Bauern, denn intensiver Austausch und ein partnerschaftlicher Umgang miteinander ist sehr wichtig: „Das haben wir zum Glück. Umgekehrt sind wir kontinuierlich dabei, in neue Technologien zu investieren, die langfristig und nachhaltig Ressourcen effektiv nutzen, um nur so viel wie unbedingt notwendig zu nutzen.”

Die Nachhaltigkeitsfrage

Die Unternehmensphilosophie lautet „Geschmack im Einklang mit Mensch und Natur”, aber das sei auch nicht so einfach, weil vielerorts der Preis nach wie vor entscheidend sei. „Es gibt allerdings sehr wohl einige Händler, die sich extrem sorgen, was in der Branche und auf dem Feld passiert und uns dabei unterstützen, die Dinge schneller voranzubringen. Für uns ist es wichtig, lokal zu agieren und Maßnahmen zu ergreifen, die langfristig nachhaltig sind”, meint Thaller.

Konkret bedeutet das, dass es allen Mitarbeitern, sei es am Feld oder im Büro, gut gehe. Vor Ort setzt man sich zudem für Bildung ein. So wurden in Tunesien und Costa Rica Schulen renoviert, in Spanien und Ecuador Lernhilfeprogramme für sozial benachteiligte Kinder umgesetzt. Und in Spanien und Tunesien arbeitet man eng mit verschiedenen anderen Unternehmen und Lehranstalten zusammen, um der Jugend die Möglichkeit einer dualen Ausbildung zu geben. In Österreich unterstützt man bereits seit Jahren das Therapiezentrum „Kinder stärken/Pferde stärken”. Der Verein kümmert sich fürsorglich um Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung und hilft damit zahlreichen Familien.
Grün sei man schon – schließlich baue man Obst an, investiere aber viel in die Forschung, etwa um Produkte natürlich resistenter zu machen: „Unser Ziel ist es, in ein paar Jahren alle unsere Produkte rückstandsfrei anbieten zu können.”

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