Die Privatbrauerei Zwettl hat ihre neue Flaschenabfüllanlage in Betrieb genommen und schließt damit eines der größten Modernisierungsprojekte der vergangenen Jahre ab. Die Anlage kostete 21 Millionen Euro, erreicht bei Vollauslastung zehn Flaschen pro Sekunde und soll am Standort für mehr Effizienz und geringeren Ressourceneinsatz sorgen.
Eigentümer Karl Schwarz erklärt, die bisherige Anlage sei rund 25 Jahre im Einsatz gewesen. Mit der neuen Ausstattung verbinde Zwettl höhere Leistungsfähigkeit mit weniger Energieverbrauch. Schwarz spricht von einer Investition, die auch in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten notwendig sei. „Meine Kinder und Kindeskinder werden davon noch profitieren“, sagt er. Zwettl setzt dabei nach eigenen Angaben verstärkt auf regionale Dienstleister. Jährlich füllt die Brauerei mehr als 30 Millionen Bierflaschen ab.
Das neue Abfüllzentrum erreicht eine Tageskapazität von bis zu 300.000 Flaschen. Es ist Teil eines Gesamtkonzepts, das gemeinsam mit dem Technischen Büro Weihenstephan entwickelt wurde und in den kommenden Jahren weitere Modernisierungen vorsieht. Durch eigene Photovoltaik-Anlagen kann die Brauerei inzwischen zwei Drittel des Strombedarfs selbst decken.
Projektleiter und Braumeister Heinz Wasner hebt die geringeren Verbräuche von Wasser, Energie und Hilfsstoffen hervor. Die Anlage ermögliche zudem das Befüllen weiterer Flaschenformate. Als Vergleich nennt Wasner die Weltrekordzeit von Usain Bolt: „In dieser Zeit füllen wir fast fünf Bierkisten.“ Eine technische Besonderheit ist eine 23 Meter lange Rohrbrücke, die filtriertes Bier über die Ottenschläger Straße direkt in die neue Halle transportiert. Sie ist Teil eines rund 250 Meter langen Rohrsystems.
Die Bauarbeiten begannen im November 2024. Die bisherige Logistikhalle wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut, neu strukturiert und mit einem Fliesenboden aus etwa 200.000 Fliesen versehen. Dazu kamen ein Stahlbetonboden, neue Abwasserkanäle, Abdichtungen und ein Besuchersteg. Die eigentliche Abfüllhalle umfasst 3.000 Quadratmeter Fläche bei zwölf Metern Höhe und wurde in acht Monaten fertiggestellt. Schwarz verweist auf 6.000 Arbeitsstunden, mehrere Kilometer Kabel, 400 Laufmeter Lüftungsrohre und 1.000 Kubikmeter Beton. Bis zu 50 Bauarbeiter waren täglich im Einsatz. Planung und Bauleitung lagen bei Ecoplan Bauplanungen. Rund zwei Millionen Euro des Bauvolumens gingen an Firmen aus der Region.
An der technischen Umsetzung waren spezialisierte Unternehmen wie KHS, BMS, Corosys und Ullrich beteiligt, die Maschinen, Logistiksysteme, Medienversorgung und Edelstahlverrohrung lieferten. Die Prozesse von der Entpalettierung über Reinigung und Kontrolle bis hin zur Etikettierung laufen weitgehend automatisiert ab. Die Transportbänder reagieren auf dichten Flaschenverkehr und regeln nach einem Reißverschlussprinzip nach. Wasner beschreibt den Blick von oben als „wie eine überdimensionale Modelleisenbahn“.
Die Anlage arbeitet ausschließlich mit Mehrwegflaschen. Neu ist die Möglichkeit, die 0,33-Liter-Mehrwegflasche „Vichy“ aus Leichtglas zu befüllen, die bereits andere Brauereien nutzen. Auch Sorten wie Zwettler Saphir, Zitrus-Radler, Export Lager, Zwettler Original und Zwettler Frei werden nun in kleineren Mehrweggebinden angeboten. Insgesamt erreicht die Brauerei einen Mehrweganteil von 98%.
Das Besucherprogramm wurde erweitert: Ein Besuchersteg führt direkt in den Abfüllbereich und ermöglicht Einblicke in die laufende Produktion. Eine multimediale Darstellung bietet auch außerhalb der Betriebszeiten Eindrücke der Abläufe.
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