WIEN. Zehn Monate nach dem Start des österreichischen Einweg-Pfandsystems wurden mehr als eine Milliarde Kunststoffflaschen und Metalldosen zurückgegeben. Damit bestätigt sich der Trend, dass die gesammelten Materialien großteils im Kreislauf bleiben und für neue Getränkeverpackungen genutzt werden können.
Im ersten Quartal 2025 lag die Zahl der Rückgaben noch bei rund 36 Millionen – nicht zuletzt aufgrund des Abverkaufs der letzten unbepfandeten Gebinde. Bis Oktober wurden daraus über eine Milliarde Gebinde. Ziel des Pfandsystems ist, Wertstoffe sortenrein zu sammeln und das achtlose Wegwerfen zu verringern.
„Wir freuen uns sehr, dass mit Unterstützung der Konsumentinnen und Konsumenten nun die beachtliche Anzahl von mehr als einer Milliarde Dosen und Flaschen retourniert wurden“, so die Recycling Pfand Österreich-Geschäftsführung Monika Fiala und Simon Parth. „Das Einweg-Pfandsystem ist ein entscheidender Schritt für Umwelt und Kreislaufwirtschaft.“
Nähe zur 80-Prozent-Marke
Für das erste Jahr ist eine Sammelquote von 80 Prozent vorgesehen, bis 2027 sollen es 90 Prozent sein. Österreich würde damit bereits 2025 die EU-Vorgabe für 2029 erreichen. Die exakte Jahresquote wird Anfang 2026 berechnet, da viele Gebinde erst nach mehreren Wochen zurückgegeben werden. „Unter Berücksichtigung dieser Faktoren stehen alle Zeichen auf Zielereichung von 80 Prozent bis Ende 2025“, sagt Fiala.
Mit dem Pfandsystem besteht erstmals ein geschlossener Materialkreislauf zwischen Produzenten und Recycling. Hersteller dürfen die gesammelten Kunststoffe und Metalle zurückkaufen und für neue Flaschen und Dosen verwenden. Dadurch sinkt der Bedarf an Rohstoffen aus dem Ausland.
Rückgabezahlen nach Bundesländern
Seit Jahresbeginn wurden über eine Milliarde Gebinde retourniert:
Vorarlberg: 40 Mio.
Tirol: 74 Mio.
Salzburg: 69 Mio.
Kärnten: 64 Mio.
Steiermark: 137 Mio.
Oberösterreich: 149 Mio.
Niederösterreich: 221 Mio.
Wien: 239 Mio.
Burgenland: 40 Mio.
Rund drei Viertel der Bevölkerung befürworten das System, vor allem wegen der Wiederverwertung und einer saubereren Umwelt. „Nach zehn Monaten Einwegpfand zeigt sich: Das System wirkt“, so Fiala. (red)
