Wien. Als Apple vor mittlerweile fast fünf Jahren das iPad auf den Markt brachte, stellte sich recht schnell der Ruf nach einer Office-Lösung für das Touch-Brett ein. Apple lieferte zwar mit seiner „iWorks”-Linie einige bürotaugliche Apps mit (darunter die Textverarbeitung „Pages”, den Exzel-Verschnitt „Numbers” und das Präsentationsprogramm „Keynote”) – da Apple im PC-Bereich allerdings eher ein Minderheitenprogramm darstellt, fehlten (und fehlen) Lösungen, die zu den im Alltag verwendeten Datenformaten kompatibel sind. Mit anderen Worten: Die Anwender brauchten Tools, die mit der Office-Welt von Microsoft Hand in Hand gingen. Zwar lieferten einige Dritthersteller Office-kompatible Produkte, Microsoft selbst ließ sich allerdings Zeit. Jetzt haben die Redmonder nicht nur Office-Apps für das iPad/iPhone veröffentlicht (bzw. auf Letztstand gebracht), sondern auch Preview-Apps für die kommenden Android-Versionen von Word, Excel und Powerpoint veröffentlicht. Diese laufen ab Display-Größen von sieben Zoll und sind in den Preview-Versionen über ein spezielles Beta-Test-Programm von Microsoft erhältlich. Die generelle Verfügbarkeit wird für die nächs-ten Wochen datiert.
Gutes Konzept
Tatsächlich machen die drei Microsoft-Apps im Test einen guten Eindruck. Das Handling entspricht im Wesentlichen den vom PC gewohnten Desktop-Anwendungen. Allerdings kann unter Android neben dem Skydrive von Microsoft auch die etablierte Dropbox als Speicherort fix eingebunden werden; das erleichtert den Datenaustausch, denn unter Android ist die Dropbox einer der verbreitetsten Cloud-Speicher, während der Skydrive dort eher ein Nischendasein führt. Was auf den ersten Blick auffällt: Es können zwar alle Office-Dokumente mit den Android-Apps geöffnet werden, zur Bearbeitung müssen sie allerdings im aktuellen Format vorliegen (wodurch ältere Dokumente vor der Bearbeitung konvertiert werden müssen). Insgesamt stellen die Office-Apps von Microsoft einen sehr interessanten Ansatz dar, das Office-Ökosystem über mehrere Plattformen hinweg nutzbar zu machen – etwas Derartiges hat Apple aufgrund seiner extrem restriktiven Firmenpolitik nicht zu bieten (weshalb es eigentlich verwundert, dass Apple-Geräte überhaupt in Unternehmen verwendet werden). Mit der Plattformerweiterung versucht Microsoft seine Position auszubauen und vermutlich wird das gelingen. www.microsoft.at