Wien. Das G4 von LG ist eine Herausforderung: Einerseits für den Mitbewerb, gegen den das Unternehmen mit einer wirklich hervorragenden Kamera punkten will, als auch andererseits für den Benutzer. Der muss nämlich mit einer Bedienungsweise zurechtkommen, die auch geübte Android-User gelegentlich zum Staunen bringt. LG verwendet zwar Android als Basis, hat aber die Bedieneroberfläche UX 4.0 nach eigenen Ideen gestaltet, sodass manchmal Verwirrung aufkommt – teils durch überfrachtete Menüs, teils durch nicht ganz logische Verzweigungen.
Das ist aber auch schon der einzige Nachteil des Geräts, mit dem LG offenbar Samsung den Krieg erklären will; das Gerät liegt sehr gut in der Hand und kommt mit einer Lederrückseite. Ähnliches hat auch Samsung schon vor geraumer Zeit geliefert: durch die raue Oberfläche ist ein guter Halt gewährleistet. Und auch die Optik kann als gelungen bezeichnet werden.
Guter Fotomodus
Hervorragend ist die 16 Megapixel-Kamera auf der Rückseite (wo sich auch der Lautstärkenregler und der Einschaltknopf befinden). Aufgrund der weiten F1.8 Blendenöffnung trifft 80 Prozent mehr Licht auf den Sensor. LG verbesserte die Leistungsfähigkeit bei schwachem Licht außerdem mit OIS 2.0 weiter. Die Leistung wurde mit OIS+ verdoppelt, indem der Bereich des Bildstabilisators auf der horizontalen und vertikalen Achse von einem auf zwei Grad erweitert wurde und zudem erstmals eine dritte Achse zum Einsatz kommt.
Neu im G4 ist auch der manuelle Kameramodus. Dieser ermöglicht Fotografen Fokus, Verschlusszeit, ISO, Belichtungskorrektur und Weißabgleich für jedes Motiv individuell anzuwählen. Anwender haben außerdem die Möglichkeit, ihre Fotos neben JPEG auch als RAW-Datei abzuspeichern, um sie ohne Qualitätsverlust später zu bearbeiten.
Neben dem verbauten Snapdragon 808 Prozessor, der mit dem Akku etwa einen Arbeitstag am Leben gehalten wird, ist auch das 5,5 Zoll IPS Quantum-Display der Tochterfirma LG Display interessant. Es hat eine 20 Prozent höhere Farbwiedergabe, ist um 25 Prozent heller und 50 Prozent kontrastreicher. Es ist damit das erste Quad HD-Display mit erweiterter In-Cell-Touch (AIT)-Technologie. Positiv fällt außerdem auf, dass der Akku auswechselbar ist, falls seine Leistung im Lauf der Zeit abnimmt.