Starker Nachholbedarf bei Digitalisierungs-Themen
TECHNOLOGY CHRIS HADERER 03.04.2015

Starker Nachholbedarf bei Digitalisierungs-Themen

Software AG Die größten Defizite finden sich beim Darstellen und Kommunizieren der Daten aus Geschäftsprozessen

Industrie 4.0 interessiert Manager, die nicht in der Industrie tätig sind, laut aktueller Studie nur am Rande.

Gerald Friedberger, Country Manager der Software AG in Österreich, ortet Probleme bei der Digitalisierung in Unternehmen.

Wien. Die „Digitalisierung” ist in aller Munde und wird von der Industrie auch als ein großer Hoffnungsträger für neue Umsatzquellen bezeichnet. Aber: Die in Österreich durchgeführte Studie „Digital Business Assessment 2015” der Software AG ortet hingegen Aufholbedarf bei heimischen Firmen in Sachen Digitalisierung. Die größten Defizite finden sich beim Darstellen und Kommunizieren der Daten und Kennzahlen der Geschäftsprozesse sowie bei Big Data und Cloud Computing. Die befragten CIOs und IT-Manager sind sich aber dieser Anforderungen bewusst. „Schwacher Motor, schlechte Sicht – und der Weg zum Digitalen Unternehmen ist steil”, fasst Studienleiter Christoph F. Strnadl, CTO der Software AG für Central & Eastern Europe, das Ergebnis zusammen.

Change Management

Eine Großbaustelle bildet laut Strnadl der Bereich Visibilität: Hier sollten sich die Unternehmen am meisten steigern, nämlich um mehr als 50% gegenüber dem Status quo. Visibilität umfasst dabei die Fähigkeit, Daten und Kennzahlen der Prozesse verfügbar zu machen, darzustellen und zu kommunizieren. Auch die Fähigkeit, rasch Ereignisse erkennen und schnell darauf reagieren zu können, fällt wesentlich unter diese Grundkompetenz.Ein weiteres Resultat betrifft Individual-Applikationen: Diese bleiben zwar noch bedeutsam, werden jedoch – vor allem im Vergleich mit den anderen Kompetenzen eines digitalen Unternehmens – deutlich an Gewicht verlieren. „Als Dauerbrenner erweist sich hingegen Business/IT-Alignment”, meint Strnadl. „Der Fokus liegt jetzt auf dem Change Management und betrifft vor allem die Art und Weise, wie Geschäftsprozessverbesserungen identifiziert und kommuniziert werden. Aber auch der Prozess, wie Geschäftsstrategie und IT-Strategie aufeinander abgestimmt werden, bedarf der Optimierung.”Was von Mobile Computing kaum zu behaupten ist. Doch hinter jener Technologie auf der Pole-position der „Big Six Technologies” eines digitalen Unternehmens legt Cloud Computing mächtig zu und soll anstelle von Social Media Nummer Platz 2 in der Prioritätenliste belegen. Was nicht von ungefähr kommt: Bei der Wolke sowie bei Big Data besteht ein signifikantes Defizit gegenüber dem Status quo, das die Unternehmen kompensieren möchten.

Zweite Priorität

Dafür weckt der heiß diskutierte Trend Industrie 4.0 bei Managern, die nicht direkt in der Industrie tätig sind, nur wenig Interesse. In der Industrie selbst ist aber der Stellenwert des technologischen Konzepts der umfassenden Vernetzung und Automatisierung von betrieblichen Prozessen heute schon höher angesiedelt als der künftige gesamte Branchendurchschnitt. In weiterer Folge wird die Popularität auf jenem Sektor sogar noch anwachsen. Für Industrieunternehmen ist Industrie 4.0 jedenfalls noch vor Cloud Computing die zweite Priorität.Doch auch der Aspekt „Big Player oder KMU” spielt eine prägende Rolle bei der Digitalisierung. So müssen große Unternehmen im Gegensatz zu kleineren Einheiten speziell auf ihre Kompetenz für Transformationen achten. Diese inkludiert die Fähigkeit, das gesamte Portfolio mit Prozessen, Methoden und Tools mittel- bis langfristig managen zu können. „Auch diesen steilen Berg kann man mit der richtigen Ausrüstung und der entsprechenden Route sicher besteigen”, meint Gerald Friedberger, Country Manager der Software AG in Österreich, zu den Zahlen der aktuellen Studie.

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