Klaus Schmid, Vorstandsvorsitzender beim Beratungshaus Capgemini in Österreich.
Wien. Viele Unternehmen fürchten angesichts der massiven Marktveränderungen durch Big Data, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, wenn sie keine Data-Analytics-Lösungen einsetzen – so das Ergebnis einer weltweit durchgeführten Studie von Capgemini und EMC. Für den Report „Big & Fast Data: The Rise of Insights-Driven Business” wurden mehr als 1.000 Entscheider befragt. Zwei Drittel der befragten Unternehmen (64 Prozent) sind der Meinung, dass Big Data traditionelle Industriegrenzen verschiebt und dazu beiträgt, dass neue Anbieter in ihre Branchen eindringen.
Über ein Viertel (27 Prozent) berichtet, dass neue Akteure aus anderen Branchen den Wettbewerb verschärfen, während 53 Prozent vor allem den Wettbewerb durch Big-Data-Start-ups fürchten. Besonders stark sind die Marktveränderungen für Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen. Das Management und die Analyse von Big Data entscheiden damit immer mehr über das Überleben am Markt. „Wir haben einen Wendepunkt im Markt erreicht. Wenn die Unternehmen jetzt nicht anfangen, die Chancen von Big Data zu nutzen, laufen sie Gefahr, ihre Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen”, sagt Klaus Schmid, Vorstandsvorsitzender bei Capgemini in Österreich. „Manche Organisationen senken mit Big Data ihre Kosten oder steigern die Leistung, während andere wiederum Big Data als Eintrittskarte in neue Märkte und Geschäftsmodelle sehen. Jedes Unternehmen muss jetzt für sich den richtigen Weg ins Big-Data-Zeitalter finden und den passenden geschäftlichen Nutzen aus internen und externen Daten ziehen.”
Umsätze durch Big Data
Weithin unstrittig ist, dass die Daten, auf die Unternehmen Zugriff haben, zu einem Kernbestandteil des Unternehmenswerts werden – davon sind 59 Prozent der Befragten überzeugt. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass fast ein Drittel der befragten Unternehmen derzeit einen Verantwortlichen für das Datenmanagement auf CxO-Ebene installiert oder dies bereits getan hat. Weitere Ergebnisse der Studie: 54 Prozent gehen davon aus, dass die Investitionen in Big Data in den kommenden drei Jahren steigen werden.61 Prozent sehen in Big Data bereits jetzt eine eigenständige Umsatzquelle, die für Unternehmen genauso wertvoll wird wie Produkte und Dienstleistungen. 43 Prozent der Unternehmen reorganisieren sich, um neue Geschäftschancen durch Big Data zu nutzen. Hierzulande messen die Entscheider Big Data allerdings weitaus weniger Bedeutung bei als die Studienteilnehmer in den USA, Brasilien und China.