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britta biron 14.09.2018

Lernbereit, flexibel und sehr engagiert

Millennials wollen im Job keine ruhige Kugel schieben, sondern schätzen sinnvolle Herausforderungen.

••• Von Britta Biron

WIEN. Die Jugend hat nur Spaß, Unterhaltung, Selbstdarstellung im Internet und ihr Handy im Kopf – das ist ein Vorurteil. Zwar spielen die Sozialen Medien im Leben der Teens und Twens eine wichtige Rolle (medianet hat in der Vorwoche darüber berichtet), aber wie der aktuelle Millennial Report des Markt- und Meinungsforschungsinstitus Marketagent.com und der Kreativagentur Kobza and The Hungry Eyes (KTHE) ebenfalls zeigt, unterscheiden sich die grundlegenden Wertvorstellungen und Lebensziele kaum von jenen der älteren Generation.

Wunsch nach Karriere

78% der Befragten möchten Karriere machen, ebenso groß ist der Anteil jener, die im Job eine Möglichkeit der Selbstverwirklichung sehen; 75% geben an, dass eine gute Ausbildung in ihren Augen das Allerwichtigste ist. Da wundert es nicht, dass sich nur eine Minderheit (11%) nach Abschluss ihrer aktuellen Ausbildung eine Auszeit gönnen will. Fast jeder Zweite (46%) plant noch eine zusätzliche Ausbildung, wie z.B. ein Studium oder College, und 40% wollen sofort ins Berufsleben einsteigen.

Es gibt allerdings Bereiche beim Thema Job, in denen sich die Youngster von ihren Eltern unterscheiden.

Sinnvolle Tätigkeit

Während bei den Älteren 65% eine weniger interessante Tätigkeit im Austausch für eine höhere Arbeitsplatzsicherheit in Kauf nehmen, sind es bei den Millennials nur 60%.

Ebenso groß ist der Unterschied, wenn es darum geht, ob man mit seiner Arbeit etwas bewegen bzw. verändern kann: Für 66% der Jungen ist das wichtiger als berufliche Anerkennung, von den Älteren stimmen dem nur 61% zu. Und 72% der Millennials, aber nur 66% bei den Ü40 sagen, dass ihnen eine erfüllende Arbeit wichtiger als ein hohes Gehalt ist.
Zudem sind die Jungen auch flexibler, was die Wechselbereitschaft (46% vs. 22%) oder den jobbedingten Umzug ins Ausland (44% vs. 28%) betrifft. 40% beschäftigen sich neben ihrem Job noch mit zusätzlichen Projekten (Ü40: 33%), und fast jeder dritte Befragte gab an, sich bereits aktiv auf den Einstieg in die Selbstständigkeit vorzubereiten.

Hohe Erwartungen

Interessante Einblicke in die Arbeitseinstellung der Millennials bietet auch eine aktuelle Umfrage der Travel Management Companies im Deutschen Reiseverband (DRV).

45% der befragten Geschäftsführer sagen, dass die 18- bis 34-jährigen Mitarbeiter eine höhere Bereitschaft zu Dienstreisen zeigen, als ältere, und fast jeder zweite junge Mitarbeiter schätzt seine Produktivität auf Reisen höher ein als im Büro.
Wichtig sind allerdings die Rahmenbedingungen, wie z.B. Zugfahrten erster Klasse, Businessclass bei Flügen über drei Stunden, Taxi statt öffentliche Verkehrsmittel, private Nutzung von Bonusmeilen, Mitsprache bei der Hotelwahl, Firmen-Smartphone, -Laptop und Kommunikations-Apps.
Schon im Vorstellungsgespräch sind daher – so sagen die befragten Manager – die Reiserichtlinien und darin enthaltene Goodies für fast drei Viertel der 18- bis 34-Jährigen ein wichtiges Thema, bei den Bewerbern über 46 Jahren ist dies nur noch für rund die Hälfte der Befragten der Fall.

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