MARKETING & MEDIA
© Katharina Schiffl

Redaktion 25.07.2023

52. FMP Talk und Sommerfest zum aktuellen Status Quo am österreichischen Medienmarkt.

Der heimische Medienstandort steht vor zahlreichen Herausforderungen – wie sich diese lösen lassen und was es am Medienmarkt zu beachten gibt, klärten die Podiumsgäste unter dem Motto "Zwischen Relevanz und Vielfalt: Wie viele Medien braucht das Land?"

WIEN. Der heimische Medienstandort steht vor zahlreichen Herausforderungen – wie sich diese lösen lassen und was es am Medienmarkt zu beachten gibt, klärten die Podiumsgäste des 52. FMP Talks:

Anita Elöpataki (Volvo Car Austria GmbH), Katharina Kofler (profil), Ronald Hochmayer (Mediaplus Austria) und Horst Pirker (VGN Medien Holding GmbH) sprachen über aktuelle technische sowie gesellschaftliche Entwicklungen, Finanzierungsmodelle und Zukunftsperspektiven.

Die Fragen stellte Moderatorin Elisabeth Woditschka (Wiener Zeitung). Im Anschluss fanden sich die Gäste zum diesjährigen FMP Sommerfest ein.„Nicht super, aber auch nicht super schlecht“ – das war der nüchterne Tenor der Podiumsexpertinnen und Experten beim 52. FMP Talk zum aktuellen Status Quo am österreichischen Medienmarkt. Zwar hat sich seit der Liberalisierung der Mediengattungen bereits vieles getan, trotzdem hinke man bei der Vielfalt sowie der Digitalisierung teils noch hinterher. Das liege laut Horst Pirker (VGN Medien Holding GmbH) vor allem am boulevard-dominierten Medienmarkt, auf dem es wenig „Unterschiedspielerinnen und Unterschiedspieler“, also Journalistinnen und Journalisten, die aktiv für Themendiversität sorgen, gäbe.

Anita Elöpataki (Volvo Car Austria GmbH) sprach sich hingegen positiv für den heimischen Medienstandort aus. Als Premiummarke mit begrenztem Budget setze man vor allem auf passende Nischenmedien, die die Werte des Unternehmens und der Zielgruppe widerspiegeln. Aber auch für sie spielen die Qualität der Berichterstattung und der Wert der Inhalte eine wesentliche Rolle.

Relevanz als Schlüsselfaktor
In einer Zeit, in der eine Digitalisierungswelle die nächste jagt, müssen sich Medien einige zentrale Fragen stellen. Besonders wichtig sind dabei: Für wen arbeiten wir und was haben die Menschen von unserer Arbeit? Denn relevante Inhalte, aus denen Konsumentinnen und Konsumenten einen Nutzen ziehen können, sind der zentrale Erfolgsfaktor im aktuellen Hyperwettbewerb. Auch das Mediengeschäft und der Journalismus können somit als eine Art Dienstleistung beschrieben werden, bei der es wichtig ist „ sich in den Kopf von anderen hineinzuversetzen“ so Ronald Hochmayer (Mediaplus Austria).

Finanzierung als Voraussetzung
Wenn es um die Vielfalt der Medienlandschaft geht, stellt sich auch unweigerlich die Frage der Finanzierung selbiger. Im Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Werbeerlöse fließen seit Jahren immer mehr Ressourcen in Richtung großer US-Konzerne wie z. B. Meta. Werbebudgets für die klassischen heimischen Medien werden hingegen stetig kleiner. Wie kann sich der österreichische Medienstandort unter diesen Bedingungen behaupten?

Für Katharina Kofler (profil) braucht es hierfür neben neuen Finanzierungsformen auch ein Umdenken auf Seite der Konsumentinnen und Konsumenten. Diese müssten wieder lernen, für Medienleistungen zu zahlen. Weitere Lösungsansätze sehen die Expertinnen und Experten in der Zweckbindung von medienrelevanten Steuern, wie z. B. der Digitalsteuer oder der Werbeabgabe sowie in der Medienförderung auf Basis des Public Value Prinzips.

Heiterer Talk-Ausklang
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion lud das FMP Forum Media Planung zum alljährlichen Vereinssommerfest im Innenhof der Labstelle. Zahlreiche Gäste fanden sich bei den sommerlichen Temperaturen zum gemeinsamen Branchenaustausch ein. Im Rahmen der Feierlichkeiten dankte der Verein seinen Sponsoren, darunter Hauptsponsor Goldbach Austria, den Co-Sponsoren RMS und Teads sowie dem Veranstaltungssponsor Ogury.

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