GÜTERSLOH. Bertelsmann hat im ersten Halbjahr einen Umsatzrekord erzielt und zugleich einen Gewinnrückgang wegstecken müssen. Die Erlöse kletterten um 4,5 Prozent auf 9,7 Mrd. Euro, wie der Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern aus Gütersloh am Mittwoch mitteilte. Das Ergebnis (operating EBITDA) fiel jedoch um etwa 10 Prozent auf rund 1,28 (Vorjahr: 1,43) Mrd. Euro.
Das Unternehmen begründete dies mit dem schwachen Werbegeschäft der TV-Tochter RTL und höheren Streaming-Investitionen. Ergebniszuwächse im zweistelligen Millionenbereich erzielten hingegen die Musiktochter BMG, der Dienstleister Arvato Group und die Bildungssparte Bertelsmann Education Group.
"Wir freuen uns über ein gutes erstes Halbjahr und sind zufrieden mit der geschäftlichen Entwicklung", sagte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. Der Konzernumbau mit dem Aufbau neuer Geschäfte und vor allem die Boost-Strategie mit Investitionen machten sich zunehmend bemerkbar. "So verbuchen wir trotz eines schwierigen makroökonomischen Umfeldes einen Rekordumsatz und ein hohes operatives Ergebnis." Der Konzern rechnet für 2023 mit einem moderaten Umsatzanstieg sowie unverändert einem stabilen operativen Ergebnis.
Wegen der konjunkturbedingt schwachen Werbemärkte musste die europäische Fernseh-Tochter RTL jüngst ihre Ziele für 2023 herunterschrauben. Im ersten Halbjahr fiel der Umsatz um 5,1 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro. Der EBITDA-Gewinn halbierte sich auf 250 Mio. Euro und das Ergebnis unterm Strich sackte um etwa 57 Prozent auf 132 Mio. Euro.