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Redaktion 27.09.2024

Biogas-Gesetz sorgt für heftigen Widerstand

Papierindustrie fordert die Anrechnung der selbst erzeugten und genutzten Produktionsmengen.

WIEN. Zwar herrscht Konsens darüber, dass Österreich unabhängiger von fossilem – vor allem russischen – Gas werden soll; bei der Frage, wie das Ziel erreicht werden soll, scheiden sich allerdings die Geister.

Scharfe Kritik gab es zuletzt wieder von Industriellenvereinigung (IV) und Austropapier am Erneuerbare-Gas-Gesetz (EGG). Größte Knackpunkte sind, dass Importe und klimaneutrale Gase sowie Biogas, das durch industrielle Produktionsprozesse entsteht und direkt genutzt wird – allein im Fall der Papierindustrie sind das jährlich rund zwei Gigawattstunden –, nicht berücksichtigt werden sollen.

Drastische Mehrkosten

„Selbst erzeugtes und genutztes Biogas muss angerechnet werden können, ohne dass eine Einspeisung erforderlich ist”, fordert Kurt Maier, Präsidiumsmitglied von Austropapier und Präsident der IV-Steiermark. „Der Umweg über ein Gasnetz führt zu Umwandlungs- und Transportverlusten und zu Mehrkosten von bis zu 30 Prozent.” Insgesamt entstünden der heimischen Industrie bis 2030 Mehrkosten von bis zu 2,8 Mrd. €.

Nachdem in der Vorwoche die notwendige 2/3-Mehrheit im Nationalrat nicht erreicht werden konnte, geht das Tauziehen zwischen Politik und Wirtschaft weiter. (red)

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