WIEN. Bis Jahresende soll die Hälfte des Marktes erschlossen werden. Der generelle Erfolg von Dienstradleasing in Österreich werde laut Geschäftsführerin Donna Galle nicht zuletzt von E-Bikes abhängen. Im April 2022 ist Lease a Bike (LAB) in Österreich gestartet. Knapp zwei Monate danach kann der europäische Dienstradleasing-Marktführer bereits Partnerschaften mit rund 150 heimischen Fahrradhändler-Standorten vorweisen. „Obwohl das Konzept in Österreich noch sehr jung ist, wenden sich mittlerweile auch Fahrradhändler von sich aus an uns, weil sie immer mehr Anfragen zum Thema Dienstradleasing erhalten“, sagt Galle. Ziel ist, bis Jahresende 250 Händlerstandorte abzudecken. Dies würde rund der Hälfte des Fahrradhändler-Gesamtmarktes in Österreich entsprechen. Auch auf Kundenseite sieht die Performance bisher gut aus: „Wir konnten bereits einige Unternehmen von den LAB-Services überzeugen, mit weiteren, namhaften Firmen führen wir aktuell Gespräche“, so Galle.
Dienstradleasing ist eine Möglichkeit für Unternehmen jeglicher Größe, ihren Mitarbeitern einen gesunden, nachhaltigen Benefit zu bieten. Die Mitarbeiter wählen ihr Wunschrad beim Fachhändler aus, der an die Leasinggesellschaft verkauft, über die das Rad finanziert wird. Lease a Bike führt die Beteiligten mit seiner Dienstradleasing-Plattform zusammen und unterstützt beim gesamten Prozess, wobei die Unternehmen die eigentlichen Kunden sind. „Wir merken, dass die Reaktionen auf unseren Ansatz von allen Seiten sehr positiv sind, sobald die Menschen Dienstradleasing näher kennengelernt haben. Wir erwarten, dass die Nachfrage nach Diensträdern in Österreich ähnlich stark steigen wird, wie in Deutschland“, so Galle. Dort zählt LAB zu den Top-Anbietern, in den Niederlanden ist man zudem Marktführer.
Auch für Österreich ist die Poleposition am Dienstradleasing-Markt langfristig das erklärte Ziel. Um das zu schaffen, müssten laut Galle allerdings die unterschiedlichen Marktgegebenheiten berücksichtigt werden. Das beginnt schon beim Preisniveau, vor allem bei E-Bikes: „Während der Durchschnittspreis für ein E-Leasingrad in Deutschland und den Niederlanden bei rund 3.000 Euro liegt, sind es hierzulande über 6.000 Euro“, erklärt Galle. Der Unterschied sei dadurch zu erklären, dass Deutsche und Holländer ihre
E-Bikes eher aus praktischen Gründen nutzen wurden, bei Österreichern stehe aber auch der sportliche Aspekt im Fokus. „Ein City E-Bike ist billiger als etwa ein E-Mountainbike“, so Galle. Zudem bräuchten E-Bikes in Österreich deutlich mehr „Muskeln“ als ihre deutschen und holländischen Pendants. „Durch die geografische Vielfalt und die vielen alpinen und hügeligen Regionen braucht es hier E-Bikes, die stärkere Motoren haben“, sagt Galle.
E-Bike-Nation Österreich
Geht es nach Galle, werden die elektrischen Fährräder generell beim Erfolg von Dienstradleasing in Österreich eine Hauptrolle spielen: „Der Markt für E-Bikes in Österreich ist der stärkste in der gesamten D-A-CH-Region.“ Daten des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) zufolge ist mittlerweile jedes zweite verkaufte Fahrrad ein E-Bike. „Da man mit E-Bikes leichter längere Strecken zurücklegen kann als mit einem klassischen Fahrrad, wird es dadurch für viele Menschen leichter, damit auch zur Arbeit zu fahren. Für das Dienstradleasing in Österreich ist das ein wichtiger Erfolgsfaktor“, sagt Galle.
Flexibilität ist gefragt
Bei den Händlern werde es daher hauptsächlich darum gehen, wer die Lieferengpässe und längeren Lieferzeiten besser managt. „Wie lange man auf ein Fahrrad warten muss, hängt stark von der Art des Fahrrads ab. Wenn man ein bestimmtes E-Bike möchte und nicht von der Marke, dem Rahmen oder dem Typ abweichen will, kann es länger dauern“, sagt Galle, die mit LAB einen flexiblen Ansatz verfolgt. Diese Flexibilität würde nicht nur den Händlern, sondern auch den Unternehmen und deren Mitarbeitern viel bringen: „Lease a Bike versucht, die Kunden so weit wie möglich mit den Händlern zusammenzubringen. Wenn der Kunde bei einem bestimmten Händler kein Fahrrad findet, gibt es andere mit ähnlichen Angeboten. Da wir die Möglichkeit bieten, ein Fahrrad bei mehreren Händlern auszuwählen, ist der Kunde nicht an einen Anbieter gebunden und hat die Wahl zwischen mehreren Fahrrädern. Diese Balance halten wir momentan sehr gut“, resümiert Galle und ergänzt: „Die Zahlen des Fahrradmarktes zeigen, dass Österreich hier noch viel Potenzial hat, und wir blicken positiv in die Zukunft.“ (red)