WIEN. Die audiovisuelle Medienwerkstatt ermöglicht es jungen Erwachsenen mit (Lern-) Behinderung ihre medialen Kompetenzen anzuwenden und zu erweitern. Sie üben sich im Umgang mit Kamera und Mikro, erlernen Interviewtechniken und gestalten TV-Sendungen. Im Mittelpunkt stehen dabei stets die Menschen und ihr Spaß an der Sache.
"Na (Ja) Genau" hat sich mit der Sendungsgestaltung zur Aufgabe gemacht, sichtbar zu machen, dass Menschen mit (Lern-) Behinderung und/oder psychischer Erkrankung auch tragende Rollen in TV-Sendungen übernehmen können. Im Jahr 2022 wurden mit der Unterstützung des Sozialministeriums zehn inklusive TV-Sendungen produziert.
Der Großteil der Sendungen werden in Kooperation mit den Breitenseer Lichtspielen aufgezeichnet, wo die Moderatorinnen und Moderatoren Marcell Vala, Flora Rabinger, Antonia Bögner und Volker Aslan Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Medienbranche interviewen. Die "Na (Ja) Genau"-Redaktion ist aber auch auf Außendrehs unterwegs und berichtet u.a. von der Inklusionsdemo oder dem Diversity-Ball.
"Wir freuen uns sehr über diesen Preis! Und ganz besonders freuen wir uns über die Begründung der Jury, denn es ist uns ein großes Anliegen, den Mix aus medialer Teilhabe, Beruf, Inklusion und Humor mit dieser Sendereihe sicht- und hörbar zu machen“, sagt Sendungsmacher Ernst Tradinik. Er war mit seiner Sendereihe bereits 2021 für den 53. Fernsehpreis nominiert – kürzlich wurde sie im Wiener RadioKulturhaus beim 55. Fernsehpreis der Erwachsenenbildung zur Gewinnerin in der Kategorie „Sendungsformate und Sendereihen“ gekürt.
Vergeben wird der Preis alljährlich von der Konferenz der Erwachsenenbildung (KEBÖ) an erwachsenenbildnerisch besonders wertvolle TV-Produktionen. Überreicht wurde der Preis von Tatjana Baborek, Leiterin des Wirtschaftsförderungsinstituts der Wirtschaftskammer Österreich: „Die Sendereihe ist spritzig, sie ist klug, sie ist intelligent, sie ist authentisch, sie packt einfach und reißt mit. Das Ziel sollte Vielfalt sein, wo Inklusion einen ganz wesentlichen und wichtigen Beitrag einnehmen muss - nicht nur darf, kann, sondern MUSS“, so Baborek weiter.
„Ich freue mich ganz besonders, dass zum wiederholten Mal ein inklusives Sendungsformat (2021 gewann „Perspektivenwechsel“, Anm.) von Okto beim Fernsehpreis der Erwachsenenbildung ausgezeichnet wurde. Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind in den Medien leider noch immer stark unterrepräsentiert. Wir sind stolz darauf, mit Okto immer wieder aufzuzeigen, wie inklusive Medienarbeit aussehen kann. Die Auszeichnung bestätigt, dass wir im nicht-kommerziellen Rundfunk mit viel Herzblut qualitativ hochwertige, und für die Allgemeinheit ungemein relevante Inhalte produzieren“, so Okto-Geschäftsführer Christian Jungwirth.