WIEN. Die aktuelle Debatte und der Ruf nach einem Werbeverbot für Branchen oder Themen lässt im Marketing Club Österreich die Alarmglocken schrillen. Seit seiner Gründung vor 65 Jahren agierte der Club stets unabhängig und überparteilich und hat das Ziel, die Werbe- und Kommunikationsbranche zu fördern sowie mit Know-how weiterzuentwickeln. Der Club kann Einschränkungen, Verbote und jeglichen wirtschaftlichen Schaden, der Mitgliedern und Berufszweigen entstehen kann, daher nur stark ablehnen.
„Aussagen, die auf einer stimmungsabhängigen Einschätzung eines einzelnen Politikers und zugleich augenscheinlich im eigenen Interesse basieren, sind demokratiepolitisch bedenklich, die Motivation dahinter, die ganze Branchen diffamiert und schädigt noch bedrückender“ äußert sich dazu Andreas Ladich, Präsident des Marketing Club Österreich.
„Es geht hier um die Wahrung von Freiheit, Unabhängigkeit und um die Einschränkung, seine Marken und Leistungen auch bewerben zu können. Von den aktuellen Vorschlägen will sich keiner in der Marketing- und Werbebranche vorstellen, worauf das hinauslaufen würde. Soll eine Ministeriumsstelle für Werbung implementiert werden, an die man Kampagnen zur Freigabe einreichen muss und die nach willkürlichem Zuruf von Politikern, Kampagnen ablehnen kann? Beruhen Ablehnungskriterien auf Stimmungslagen oder wer würde Kriterien definieren?“ fragt sich Ladich und ergänzt weiter: „Der Glaube an die freie Entscheidung und den Hausverstand von mündigen Konsumenten ist bei einer solchen Sichtweise zudem nicht vorhanden. Eine Zensursituation und Willkür, die sich kein freier Mensch vorstellen möchte und die ich persönlich und in meiner Funktion als MCÖ-Präsident nur klar ablehnen kann“ ergänzt Ladich.
Der Marketing Club Österreich ruft daher weitere Interessensvertretungen und politische Entscheidungsträger auf, klar Stellung zu beziehen und wirtschaftliche Einschränkungen ins Abseits zu befördern. (red)