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Redaktion 06.06.2024

Fußball-EM 2024: Von Gemeinschaftsgefühl bis Greenwashing-Vorwurf

INTEGRAL-Studie anlässlich der UEFA EURO 2024: 8% glauben an Österreichs Titel.

WIEN. "Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten einen Ball und am Ende gewinnen immer die Deutschen", sagte einst Gary Lineker. Alles blickt gespannt auf unser Nachbarland, in dem in Kürze die Fußball-Europameisterschaft der UEFA startet. Aus diesem Anlass hat sich Intergral in einer aktuellen Online-Umfrage in der Bevölkerung umgehört, wie man zur EM oder zum Teamchef Ralf Rangnick steht, wer Europameister wird, oder ob während des Turniers eine Terrorgefahr gesehen wird.

Knapp ein Viertel (23%) der Befragten empfindet explizit Vorfreude auf die UEFA Euro 2024, speziell die 30-49-Jährigen sowie Männer. Die Mehrheit gibt jedoch an, dem Turnier gleichgültig gegenüberzustehen (54%). Etwa jede(r) Zehnte (11%) lehnt die UEFA Euro 2024 sogar ab.

Hinsichtlich des Austragungsorts Deutschland bilden die Unentschlossenen ebenfalls die größte Gruppe: Dass die Europameisterschaft in unserem Nachbarland stattfindet, ist knapp der Hälfte (48%) egal. Fast genauso viele befürworten den Austragungsort Deutschland (45%).

8% glauben an österreichischen EM-Titel
Die Frage, wer schließlich den Europameister-Titel mit nach Hause nehmen darf, löst bei den Befragten verhaltenen Optimismus aus: 8% erwarten, dass das ÖFB-Team das Rennen machen wird, wenngleich sich Einschätzung und Wunschdenken hier ein wenig vermischen dürften. Der Favorit hierzulande heißt Frankreich, an dessen Sieg 16% glauben. Sogar der Fußball-Nation Deutschland trauen nur 6% den Titel zu. Damit liegt das Nachbarland gleichauf mit England und Spanien. Ganze 41% geben in dieser Frage keine Einschätzung ab. Laut internationalen Wettquoten gelten übrigens die Briten als Favoriten.

Wie schätzt man Österreichs Erfolg bei der EM im Detail ein? 19% vermuten, dass das ÖFB-Team schon in der Vorrunde ausscheiden wird. Weitere 22% glauben an ein Aus im Achtelfinale, 18% an eines im Viertelfinale und immerhin 3% erst im Halbfinale. 1% rechnet mit einer Niederlage im Finale.

Ralf Rangnick halten zwei von fünf (42%) für den richtigen Trainer für das ÖFB-Team. Dass sie auf die österreichische Nationalmannschaft stolz sind, geben 51% aller Befragten an. In beiden Punkten stimmen Männer deutlich stärker zu als Frauen.

Noch ist kein Fußball-Fieber ausgebrochen
Wie Fußball-verrückt sind wir wirklich? Noch lässt das Fußball-Fieber auf sich warten. Knapp die Hälfte (45%) gibt an, sich für die EM zu interessieren. Das Turnier begeistert nur wenig neue Fans für den Fußball, denn das generelle Interesse an Fußball liegt nur leicht darunter (38%). 39% haben nicht vor, sich ein Match anzusehen. Ein Vergleich mit einer Intergral-Studie aus dem Jahr 2016 zeigt, dass dieser Anteil stabil ist: Vor acht Jahren verweigerten 37% das Verfolgen der Spiele.

Zu hören sind auch einige kritische Stimmen. So sind 6 von 10 Befragten (59%) der Ansicht, bei der EM gehe es nicht um den Sport, sondern ums Geldverdienen. Auch macht sich die Bevölkerung aktuell Gedanken über das Thema Nachhaltigkeit im Kontext der Euro 2024. 46% sind der Ansicht, das Nachhaltigkeitsversprechen der UEFA, des DFB und der deutschen Bundesregierung sei Greenwashing. „Im Vorfeld solcher großen Bewerbe steht die kritische Berichterstattung medial meist im Fokus. Nach dem ersten Anpfiff ist dies jedoch schnell verflogen und wir widmen uns der eigentlichen Sache. Dann verwandeln wir uns in eine Nation der Fußballexperten und -expertinnen – speziell, wenn Österreich allen jüngsten Ausfällen zum Trotz die ersten Hürden meistert.“, so dazu Martin Mayr, Mitglied der Geschäftsführung von Intergral.

Die Hälfte der Befragten (49%) glaubt daran, dass durch die EM das Gemeinschaftsgefühl im Land steigen wird, vor allem formal Höhergebildete sind dieser Ansicht. Eine öffentliche Fanbekundung – sei es mit Trikot, Schminke oder Fahnen – planen jedoch lediglich 14%.

EM wird mehrheitlich zuhause geschaut
Der Ort, an dem die meisten EM-Spiele verfolgt werden, ist das eigene Zuhause: In einer Mehrfachauswahl unter möglichen Orten geben 48% aller Befragten an, die Spiele der UEFA Euro 2024 in den eigenen vier Wänden ansehen zu wollen, je 12% bei befreundeten Personen zu Hause bzw. bei Public Viewing Events sowie 11% in einem Lokal. 2% möchten sich gar auf den Weg nach Deutschland machen, um die EM in einem Stadion live zu verfolgen.

Fußball, Politik und Terrorgefahr
An Orten, wo viele tausende Menschen zusammenkommen, lauern auch Gefahren. Ein Drittel der Befragten (33%) ist besorgt, dass es im Rahmen der UEFA Euro 2024 zu Terroranschlägen kommen könnte. 2016 waren in Zusammenhang mit der damaligen EM mit 59% der Befragten deutlich mehr Menschen in Sorge über mögliche Anschläge.

Mehrheitlich einig ist man sich darin, dass Fußball und Politik voneinander getrennt bleiben sollten. 60% sind der Ansicht, dass sich unser Team nicht politisch äußern sollte, insbesondere ältere Befragte zwischen 50 und 75 Jahren und Männer sind dieser Ansicht.

Deutsche glauben stärker an eigenen Titel
Im Austragungsland Deutschland ist das Interesse an der EM nur etwas höher als in Österreich: 52% der Deutschen haben Interesse an der UEFA Euro 2024 (vs. 45% in Österreich). Dies zeigen Daten des Intergral-Schwesterinstituts SINUS in Kooperation mit YouGov.

Die Fußballnation Deutschland glaubt primär an den eigenen Sieg: 21% der Deutschen erwarten, dass das DFB- Team das Rennen machen wird. Dies ist zwar keine Mehrheit, jedoch der höchstgenannte Wert. An zweiter Stelle rangiert Frankreich, dem 11% den Titel zutrauen. Lediglich 1% glaubt im Nachbarland, dass Österreich im Finale reüssieren wird.

Methodischer Hinweis
Dies sind Ergebnisse aus dem Intergral Onlinebus. Im April 2024 wurden 500 Personen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung Im Alter von 18 bis 75 Jahren zu diesem Thema befragt.

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